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Erbe aus der Pfahlbauzeit Der Einbaum kehrt an den Moossee zurück

Beim Neubau des Bads wurde ein 6500-jähriger Einbaum entdeckt. Nun wird der spektakuläre Fund ausgestellt – am Fundort.

Es war eine kleine Sensation, welche die Angehörigen des archäologischen Dienstes des Kantons Bern 2011 am Moossee machten: Bei Grabungen im Zusammenhang mit dem Neubau des Strandbads entdeckten sie neue Spuren der Pfahlbauer, darunter auch einen Einbaum, also ein Boot, das aus einem einzigen Baumstamm gefertigt ist.

Das älteste Wasserfahrzeug der Schweiz

Der Einbaum ist rund 6500 Jahre alt und gehört somit zu den ältesten Wasserfahrzeugen der Schweiz. Nach seinem Fund wurde der Einbaum im Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz konserviert. 2015 äusserte die Gemeinde Moosseedorf den Wunsch, das aussergewöhnliche Objekt vor Ort, am Moossee, auszustellen. Das ist aufwendig: Das Holzboot kann nur in einer klimatisch kontrollierten Umgebung ausgestellt werden.

Nun ist es soweit: Ein Ausstellungsbüro konzipierte eine schwebende Vitrine in der Form eines Bootes. Im Innern lagert der knapp sechs Meter lange Einbaum. Ein Panoramabild zeigt, wie die Landschaft des Moosseeufers in der Jungsteinzeit und damit die Lebenswelt der Pfahlbauer ausgesehen haben könnte.

Die Vitrine und der neu gestaltete Park am Ufer des Moossees werden am 25. August offiziell eingeweiht.

Moossee: Geschichtsträchtiger Ort

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Bilder vom Moossee
Legende: Keystone

Die Region um den Moossee wurde im 19. Jahrhundert intensiv archäologisch untersucht. Ihre Erforschung prägte die Anfänge der Pfahlbauerarchäologie und spielte somit eine Rolle für das Selbstbild des jungen Schweizer Bundesstaates. Das SJW-Heftli «Die Pfahlbauer am Moossee» machte die Fundstelle schweizweit berühmt. Im Laufe des 20. Jahrhunderts geriet die Fundstelle etwas in Vergessenheit. Mit der Entdeckung des Einbaums 2011 rückte das Gebiet wieder in den Fokus.

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