Aufgrund der Coronapandemie bleiben Grossveranstaltungen in der Schweiz voraussichtlich noch mindestens bis Ende August verboten. Zahlreiche Festivals, Konzerte und andere Kulturveranstaltungen mussten abgesagt werden. Nun setzen die Veranstalter auf neue Konzepte.
«Wir sind daran, eines der grössten Openair-Festivals der Schweiz zu organisieren», sagt Christoph Kamber, Mitinhaber einer Veranstaltungsagentur im sanktgallischen Rapperswil-Jona. Das Konzept des Festivals sehe vor, dass die Besucherinnen und Besucher während den Konzerten in ihren Autos sitzen bleiben – vergleichbar mit einem Autokino.
Keinen grossen Gewinn erwartet
Christoph Kamber organisiert aktuell auch ein Autokino in Rapperswil-Jona, in welchem seit Donnerstag Filme aufgeführt werden. «Wir haben uns überlegt, wie wir die Schutzmassnahmen des Bundes umsetzen können, wenn wir denn eine Veranstaltung organisieren», sagt Kamber. Das Konzept des Autokinos ermögliche die Einhaltung der Vorschriften.
Christoph Kamber rechnet nicht damit, dass das Autokino einen grossen finanziellen Gewinn bringen wird. Er sei froh, wenn keine Verluste entstehen. «Wir sind beschäftigt und es wird Umsatz generiert», so Kamber.
Revival des Autokinos?
Am ersten Abend standen im Autokino in Rapperswil-Jona 45 Fahrzeuge; Platz gäbe es für 60. Je nachdem wie sehr das Autokino Anklang findet, könnte sich Christoph Kamber vorstellen, die Veranstaltung auch künftig zu organisieren.
Dass langfristig eine Nachfrage nach Autokinos besteht, glaubt der Präsident des Ostschweizer Kinoverbands, Hanspeter Sigg, jedoch nicht. Nachdem das Konzept vor allem in den 60er- bis 80er-Jahren beliebt gewesen sei, habe sich das Autokino mehr und mehr zu einer «Schmuse-Ecke» entwickelt. «Meines Erachtens gibt es in der heutigen Zeit für so etwas kaum eine Nachfrage», sagt Sigg.