Franziska Heinzen sass bereits als kleines Kind im «Rittersaal» des Briger Stockalperschlosses. Im Konzertsaal dirigierte ihre Mutter, eine Berufsmusikerin, ein Männeroktett. Später spielte Franziska Heinzen hier selbst Cello.
Musik ist in meiner Familie so selbstverständlich wie essen und trinken.
Dass sie Sängerin werden will, entschied sie nach ihrem Maturakonzert. Sie habe dort zum ersten Mal mit einem Orchester zusammen eine Händel-Arie gesungen. «Dieser Auftritt war ein Schlüsselerlebnis», erinnert sich die junge Walliserin.
Ich fühlte mich so wohl auf dieser Bühne. Da wusste ich: Das ist es.
Die heute 32-jährige Sopranistin studierte an den Musikhochschulen Zürich und Düsseldorf, an beiden Schulen schloss sie mit Auszeichnung ab. Und sie blieb auf Erfolgskurs: Dieses Jahr gewann sie drei Preise, zwei davon in Deutschland mit dem Pianisten Benjamin Malcom Mead. An diesem Wochenende erhielt sie den mit 10'000 Franken dotierten Kulturförderpreis des Kantons Wallis.
Diese Ehrungen seien zwar schön, änderten aber nichts daran, dass sie sich auf der Bühne immer wieder beweisen müsse, sagt Heinzen.
Beim Singen zählt nur der Moment. Für deine Leistung von gestern interessiert sich niemand.
Die Walliserin, die auf Bühnen in ganz Europa singt, muss sich ihre Rollen erkämpfen. Im Schnitt sei nur eines von zwölf Vorsingen erfolgreich, erzählt sie im Gespräch mit Radio SRF. Sie habe in den letzten Jahren gelernt, besser damit umzugehen.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)