Ein grosses, helles Lokal mit breiter Fensterfront, modern designt, sauber. Eine 22 Meter lange Theke, die Köche schwarz gekleidet. Das neuste Restaurant der drei Ayverdi-Brüder Ali, Hüseyin und Murti in Zürich-Wiedikon hat so gar nichts gemeinsam mit den herkömmlichen Kebab-Imbissbuden.
Auch den typischen Fleischspiess sucht man vergebens. Der Kebab wird nicht direkt an der Front zubereitet.. Damit der intensive Geschmack nicht an den Gästen hängen bleibe, erklärt Ali Ayverdi, der Jüngste der drei Brüder.
Unsere Gäste sollen nicht nach Kebab riechen, wenn sie das Lokal verlassen.
Vor 16 Jahren haben die Ayverdis ihren ersten kleinen Kebab-Laden in Affoltern eröffnet. Inzwischen ist ihr Gastro-Unternehmen auf drei Filialen und 70 Angestellte angewachsen. Ihr Erfolgsrezept: Den Kebab auf ein anderes Niveau zu bringen. Weg aus der Fastfood-Ecke, hin zur Gourmetspeise.
Und so stehen denn auch ein Trüffel-Kebab für 24 Franken oder ein Wagyu-Rindfleisch-Kebab für 91 Franken auf der Speisekarte. «Wir zeigen, dass der Kebab ein sehr gutes Produkt ist», so Ali Ayverdi. Bislang habe das niemand richtig an den Kunden bringen können.
Der Kebab wird total falsch vermarktet.
Der Erfolg der Ayverdi-Brüder freut auch Mustafa Işbilir, Vorstandsmitglied des Schweizerischen Döner-Verbandes. Er helfe der Branche ein neues Image zu verleihen. Viele der rund 2800 Döner-Verkaufsstellen in der Schweiz könnten sich ein Beispiel nehmen am Ayverdi-Konzept und innovativer, besser werden. Was vor 30 Jahren funktionierte, reiche heute nicht mehr, ist Isbilir überzeugt.
Man kann nicht mehr in Baracken Kebab verkaufen und Gäste verpflegen.
Die Brüder Ayverdi haben mit ihren drei Lokalen in Zürich den Nerv der Zeit getroffen. Und sie hegen Expansionspläne. Ein Restaurant in der Zentralschweiz ist in ihren Köpfen. Dort, wo ihre Geschichte begonnen hat.