Früher schwitzte Michael Hess selber an Meisterschaften und gipste um die Wette. Heute stellt er den Teilnehmer Prüfungsaufgaben und urteilt über das Können des Nachwuchses. «Über gut oder schlecht urteilen ist viel einfacher, als selber Hand anzulegen», sagt er.
Für die Euroskills in Göteborg Ende November coachte der Berner den 22-jährigen Lukas Berger aus dem Kanton Aargau. Für den erfahrenen Gipser und Stuckateurmeister keine leichte Aufgabe: «Manchmal reizte es mich, es gleich selber zu machen – vor allem, wenn etwas schief ging.» Doch sein Schützling hatte Erfolg: Er holte an den Euroskills Bronze.
Michael Hess trainiert nicht nur den Nachwuchs, er amtet eben auch als Chef-Experte. Entsteht da kein Interessenskonflikt? Jein, meint er. «Während des Wettkampfes darf ich keinen Kontakt zu den Teilnehmern haben.»
Erfolge an den Euroskills
Freizeit opfern für den Beruf
Der 36-jährige Familienvater führt zusammen mit seinem Vater ein Geschäft mit 20 Angestellten. Die Einsätze für die Meisterschaften und das Coaching des Nachwuchses nimmt zusätzlich viel Zeit ein. Das spielt für Michael Hess keine Rolle. «Ich mache es mit viel Freude», sagt er. «Mir gefällt es zu verfolgen, wie junge Berufsleute voller Begeisterung und Engagement bei der Sache sind.»