Vor einem Jahr hat die Kantonspolizei Zürich ihr neues Gewalttäter-Erkennungssystem «Octagon» vorgestellt. «Octagon» soll den Polizistinnen und Polizisten helfen, zu erkennen, ob jemand wirklich gefährlich ist.
Auf Anfrage des «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» zeigt sich die Kantonspolizei Zürich absolut zufrieden mit dem neuen System. «Octagon» gebe eine gute Struktur vor und zeige, ob eine Intervention nötig sei, sagt Reinhard Brunner, Chef der Präventionsabteilung der Kantonspolizei Zürich.
Octagon hat sich als praxistaugliches, solides System bewährt.
In den bisher mit «Octagon» bearbeiteten Fällen habe die Kantonspolizei Zürich keine schweren Gewalteskalationen zu verzeichnen, so Brunner weiter. «Das hat sicherlich damit zu tun, dass wir die Fälle richtig einschätzen und mit den richtigen Partnern die geeigneten Massnahmen einleiten.»
Ganz ausgereift ist das System allerdings noch nicht. Die Polizistinnen und Polizisten der Kantonspolizei Zürich arbeiten immer noch mit einer Papierversion des Systems. «Für die Web-Applikation sind wir noch in der Testphase», so Brunner.
«Octagon» auch bei anderen Polizeien im Einsatz
Im Unterschied zu anderen Risiko-Analyse-Programmen ist es bei «Octagon» am Schluss immer noch der Mensch, der die Einschätzung macht. Er beurteilt anhand des Fragebogens, wie gefährlich eine Person ist. Dazu brauche es Expertenwissen, die richtige Ausbildung, um Ergebnisse korrekt interpretieren zu können, erklärt Brunner. Darum habe man auch von der ursprünglichen Idee abgesehen, das Instrument auch in Schulen oder bei der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde KESB einzusetzen.
Für andere Polizeikorps hingegen ist «Octagon» interessant. «Wir sind schweizweit mit praktisch allen Polizeien in Kontakt.» Und einige Korps sowie der Bund würden bereits mit «Octagon» arbeiten.