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Ernüchternde Ergebnisse Bei Mathe und Französisch hapert es in der Schule

Für den Basler Erziehungsdirektor Conradin Cramer ist das schlechte Abschneiden der Schülerinnen und Schüler aus Basel-Stadt unschön, aber nicht überraschend. «Als einziger Stadtkanton schweizweit schneiden wir oft schlecht ab bei solchen Studien», sagt Cramer gegenüber Radio SRF. «Der Vergleich mit anderen Kantonen ist schwierig weil wir eine ganz andere Struktur haben.»

Die Studie

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Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren untersuchte bei den Schülerinnen und Schülern zum ersten Mal die Grundkompetenzen bei den Sprachen und der Mathematik, welche im Jahr 2011 in den Bildungszielen festgelegt wurden. Getestet wurden 22'000 Schülerinnen und Schüler aus allen Kantonen.

Die Stichproben wurden zudem laut Cramer im alten Schulsystem vor der Harmonisierung gesammelt - mit zwei markanten Schulwechseln innerhalb der obligatorischen Schulzeit. Basel-Stadt werde jetzt keine wenig reflektierte Sofortmassnahmen treffen. «Wir wissen ja auch durch unsere Checks, dass die besten Schülerinnen und Schüler bei uns genau gleich gut sind wie im Rest der Nordwestschweiz», sagte Cramer.

Der Vergleich mit anderen Kantonen ist schwierig, weil wir eine ganz andere Struktur haben.
Autor: Conradin Cramer Erziehungsdirektor Basel-Stadt

Für den Erziehungsdirektor ist klar, dass Basel-Stadt den eingeschlagenen Weg der Förderung des sprachbewussten Unterrichts weitergehen will. Nur wer eine Mathe-Aufgabe verstehe, habe auch eine Chance, sie zu lösen, sagte Cramer. Er erachtet das sprachliche Verständnis der Aufgaben als elementar für deren Bearbeitung.

Unsere Erwartungen waren höher. Ich bin enttäuscht.
Autor: Monica Gschwind Bildungsdirektorin Baselland

Im Kanton Basel-Landschaft liegen die Ergebnisse in Deutsch im schweizerischen Durchschnitt, in Mathematik und Französisch aber deutlich darunter. Bildungsdirektorin Monica Gschwind beurteilt das Resultat der Studie für ihren Kanton als insgesamt «enttäuschend», wie Monica Gschwind sagte. Vom Ergebnis zeigt sich Gschwind «überrascht», weil frühere Studien nicht auf ein solches Resultat hingewiesen hätten. In anderen Erhebungen wie etwa der Pisa-Studie 2006 habe das Baselbieter Bildungswesen jeweils im Mittelfeld abgeschnitten.

Die Bildungs- und Kulturdirektion will die Ergebnisse der Studie zusammen mit dem Bildungsrat und den Schulen vertieft analysieren und Vorschläge für Massnahmen erarbeiten. Verschiedene Massnahmen sei aber bereits auf gutem Weg. Verwiesen wird unter anderem auf die Optimierung des Sprachenkonzepts und die unter Hochdruck laufende Evaluation weiterer Lehrmittel.

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