Kinder, die eine Tagesschule besuchen, haben keine besseren Noten und entwickeln sich auch sozial nicht anders als andere Schülerinnen und Schüler. So das Fazit einer Nationalfonds-Studie, die 53 Tagesschulen in der Deutschschweiz untersucht hat. In Tagesschulen wurden stets hohe Erwartungen punkto Leistungsförderung und Integration gesetzt.
Das Angebot der Tagesschulen ist zu wenig strukturiert und zu wenig zielgerichtet.
Tagesschulen böten zwar einen Mittagstisch und Aufgabenhilfe an, sie förderten die Kinder aber nicht gezielt, sagt Pädagogikprofessorin und Studienleiterin Marianne Schüpbach. Auch sei die Durchmischung nicht ideal: Vor allem Kinder mit Migrationshintergrund und Kinder reicher Eltern besuchten Tagesschulen.
Stadt Zürich zeigt sich unbeeindruckt
In der Stadt Zürich läuft seit einem Jahr ein Pilotprojekt mit sechs Tagesschulen. 90 Prozent der Eltern von Tagesschülerinnen und Tagesschülern schätzten das Angebot, sagt Regina Kesselring vom Stadtzürcher Schulamt auf Anfrage des «Regionaljournals». Und bei soviel Zuspruch sei auch die Durchmischung zweifellos gut. Zur gezielten pädagogischen Förderung der Tagesschülerinnen und Tagesschüler habe man ausserdem betreute Bibliotheken eingerichtet. Auf diese Weise würden die Kinder vermehrt zum Lesen animiert.