Der Betrieb eines eigenen Gymnasiums stiess im Landkanton lange Zeit auf Ablehnung. «Der Bau des Gymnasiums Liestal stellt den Abschluss einer 100 jährigen Geschichte dar», meint der Rektor des Gymnasiums, Thomas Rätz, lakonisch.
Vor allem die Gemeinden des oberen Teils des Kantons hätten sich immer wieder erfolgreich gegen den Bau einer Schule gewehrt. Das Gymnasium Liestal befand sich zur Zeit der Gründung noch nicht am jetzigen Standort. Die ersten Maturanden und Maturandinnen drückten die Schulbank noch im alten Spital. Zwei Pavillons lösten nach ein paar Monaten diese Lokalität ab, ehe dann der Umzug an die heutige Adresse erfolgen konnte.
Zölibat für Lehrerinnen
Lehrerinnen arbeiteten vor fünfzig Jahren nur selten am Gymnasium. Schaffte es eine Frau dennoch, so durfte sie nur so lange im Schuldienst bleiben, bis sie verheiratet war. «Schülerinnen demonstrierten für ihre Lehrerin, als sie wegen der Heirat entlassen wurde», erinnert sich Thomas Rätz an die ersten Jahre des Gymnasiums Liestal.
Heute ist ein Betrieb ohne Frauen nicht mehr denkbar. Der Frauenanteil im Lehrkörper stieg kontinuierlich. Heute beschäftigt das Gymnasium Liestal mehr Frauen als Männer. Auch in der Schülerschaft hat sich das Verhältnis zu Gunsten der Gymnasiastinnen verschoben.
«Leckerbissen aus der Wissensküche»
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Aus Anlass des fünfzigjährigen Bestehens öffnet das Gymnasium Liestal für die Bevölkerung seine Türen. «Wir möchten Vorurteile in der Bevölkerung abbauen», begründet Thomas Rätz im «Regionaljournal Basel» von Radio SRF die Durchführung des Anlass. Die grösste Zeit würde in der Schule oberhalb des Städtchens hinter verschossenen Türen gearbeitet.