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Erste Luzerner FDP-Präsidentin «Mein Vater hat mir den liberalen Geist mitgegeben»

Die Delegierten der FDP Kanton Luzern haben am Dienstagabend Jacqueline Theiler, die Tochter von alt Bundespolitiker Georges Theiler, zu ihrer neuen Präsidentin gewählt.

Erstmals leitet eine Frau die Luzerner Kantonalpartei der FDP. Die Delegierten wählten in Kriens einstimmig die 38-jährige Jacqueline Theiler. Sie übernimmt das Präsidentenamt von Markus Zenklusen, der nach vier Jahren die Parteileitung abgibt. Jacqueline Theiler war von der Findungskommission und der Geschäftsleitung der Partei vorgeschlagen worden. Ihre Amtszeit dauert bis zum Jahr 2024.

Die Kommunikationsberaterin wohnt in der Stadt Luzern. Nach absolviertem Studium der Politikwissenschaft und Betriebswirtschaft an der Universität Freiburg arbeitete sie erst als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Finanzdepartement des Kantons Obwalden.

Jetzt will ich erst recht der Partei wieder Aufwind verleihen.
Autor: Jacqueline Theiler Luzerner FDP-Präsidentin

«Ich bin kämpferisch und emotional. Ich stecke den Kopf nach den letzten Wahlen nicht in den Sand», sagt Theiler gegenüber SRF News. Die FDP des Kantons Luzern verlor bei den Nationalratswahlen im vergangenen Oktober einen ihrer beiden Sitze. Zuvor hatten die Liberalen bereits im Frühling bei den Kantonsratswahlen drei Mandate eingebüsst und liegen damit gleichauf mit der SVP an zweiter Stelle. «Jetzt will ich erst recht der Partei wieder Aufwind verleihen», sagt die neue Luzerner Kantonalpräsidentin.

Andere Schwerpunkte setzen

Sie wolle sich als Parteipräsidentin der FDP dafür einsetzen, dass wieder andere Themen politisch diskutiert werden: «Die vergangenen Jahre ging es im Kanton Luzern meist um Finanzen und Steuern. Wichtige Themen sind aber auch Mobilität und das Gesundheitswesen. Und da will ich den Hebel ansetzen.»

Früher fand ich es nicht so toll, die Tochter von Georges Theiler zu sein.
Autor: Jacqueline Theiler Luzerner FDP-Präsidentin

Jacqueline Theiler ist die Tochter von Georges Theiler, der für die Luzerner FDP ab 1995 zunächst im National- und dann im Ständerat war. «Früher, als Teenager, hatte ich politisch andere Ansichten als mein Vater», sagt Jacqueline Theiler. «Heute teile ich das liberale Gedankengut voll. Er war es auch, der mir den liberalen Geist mitgegeben hat.»

Die Stadtluzernerin hatte noch nie ein politisches Mandat inne. Im Herbst 2019 kandidierte sie für den Nationalrat und landete auf Platz vier der FDP-Liste. Politische Erfahrungen sammelte sie aber während vier Jahren als Leiterin der Geschäftsstelle der FDP Kanton Luzern.

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