Die Schwächen des im Sommer 2016 eingeführten Modells «SekPro» hätten sich bestätigt, teilte der Erziehungsrat am Donnerstag mit. Es handle sich um ein progymnasiales Angebot, das in Schwyz systemfremd sei.
Die Schülerinnen und Schüler der Leistungsklasse «SekPro» werden in verschiedenen Fächern ab der ersten Klasse teilweise in einer Fremdsprache unterrichtet. Dies soll sie auf den Übertritt an ein Gymnasium und auf anspruchsvolle Berufe vorbereiten. Dieses Bildungsangebot ist für kognitiv sehr leistungsfähige Jugendliche vorgesehen. Die Schulträger, also die Bezirke des Kantons Schwyz, beurteilten das Modell als erfolgreich.
Eingeführt wegen Kindern von Expats
Angestossen wurde die zweisprachige Ausbildung im Bezirk Höfe, wo viele Expats leben. Anstatt die fremdsprachigen Kinder in eine Privatschule zu schicken, müsste es möglich sein, diese in die Volksschule zu integrieren, so die Begründung.
Aus Gründen der Chancengerechtigkeit könne der Entscheid über die Führung eines solchen Angebots allerdings nicht den Bezirken überlassen werden, hält der Erziehungsrat fest. Die Führung eines Untergymnasiums wäre Sache des Kantons, verbunden auch mit Kosten von geschätzten 6 Millionen Franken jährlich.
Gegen eine Weiterführung des Angebots sprechen laut dem Rat auch, dass es die normale Sekundarschule abwerte. Dies gehe mit einem Abfall des Leistungsniveaus einher. Mit der dreigliedrigen Sekundarstufe I habe Schwyz genügend Möglichkeiten zur Differenzierung und Förderung leistungsstarker Schüler. Der Versuch läuft bis Ende Schuljahr 2018/2019.
Der Erziehungsrat empfiehlt der Regierung und dem Kantonsrat, den Versuch abzubrechen. Noch vor dem Sommer soll der politische Entscheid fallen, ob die zweisprachige Sekundarschule an der Schwyzer Oberstufe eine Zukunft hat.