Die Insektenzucht in Endingen liegt mitten in einem Wohnquartier in einem schönen, alten Bauernhaus. Es ist das Elternhaus von Benjamin Steiner, er ist der Kopf der Insektenzüchter. Früher wurden in dieser Scheune Rinder und Schweine gezüchtet – heute Mehlwürmer und Grillen.
In einem Raum unten in der Scheune stehen Hunderte roter Kisten. In ihnen befinden sich Mehlwürmer. Schätzungsweise seien es rund 400 Kilo, das entspricht Millionen von Würmern. Sind die Mehlwürmer gross genug, werden sie «gemetzget». Dies geschieht jedoch ohne Messer. Die Insekten können als Ganzes verwertet werden.
Neben Mehlwürmern werden in Endingen auch Grillen gezüchtet. In der Schweiz sind Insekten als Nahrungsmittel seit etwas mehr als einem Jahr zugelassen. Damals entstand ein Hype um essbare Insekten, dieser ist aber mittlerweile wieder vorbei. Erste Züchter sind bereits wieder verschwunden.
Benjamin Steiner und sein Team setzen in Endingen auf Bio-Insekten. Sie sind überzeugt, dass sie mit ihrem Produkt auf dem Markt bestehen können. Zum einen, weil sie eine Partnerschaft mit einem erfahrenen Vertreiber haben, aber auch weil ihr Team gut zusammengesetzt sei. Benjamin Steiner ist Tierarzt, dazu kommt Tierpflegerin Mina Gloor und Christian Bärtsch, der an der HSG studiert hat.
Die Zucht von Insekten brauche aber Geduld. Man stehe ganz am Anfang einer Entwicklung. Bis noch mehr Leute Insekten essen, brauche es sicher noch mehrere Jahre. Wichtig sei, dass die Insektenprodukte, die in den Läden erhältlich sind, auch wirklich geschmacklich gut seien. Nur so könne man eine breite Masse davon überzeugen Insekten zu essen, sagen die Experten.
Nächstes Jahr soll es so weit sein, dass das Unternehmen aus Endingen ihre Mehlwürmer und Grillen verkaufen kann. In Zukunft sollen auch noch Heuschrecken hinzukommen.