- Soll man dem todkranken Krebspatienten noch eine Chemotherapie mehr zumuten?
- Wie viel unternimmt man für die Überlebenschancen beim Baby, das in der 22. Schwangerschaftswoche auf die Welt kommt?
Wenn Ärzte und Pflegende am Berner Inselspital in solchen Fällen das Beste wollen, aber nicht genau wissen, was denn das Beste sein könnte, dann wird Ethiker Rouven Porz beigezogen.
Ethik ist modern.
Seit acht Jahren hat das Inselspital einen Ethiker angestellt. Er fällt keine Entscheide. Er hilft sortieren, pro und contra abzuwägen, nüchtern und frei von Emotionen. Porz ist Philosoph und hat Molekularbiologie studiert. Dass er nicht Mediziner ist, sei dabei nicht von Bedeutung.
Porz sagt: «Es ist heute modern, Ethik zu haben. Aber alle Probleme kann man damit nicht lösen.» Was Möglichkeiten und Kosten im Gesundheitswesen angeht, das müsse auf höherer Ebene gelöst werden. Der Ethiker sei dafür der falsche.