Zehn Jahre lang hat eine Gruppe von Forschern der Universität Zürich die Schneemäuse am Churer Joch untersucht.
Überraschendes hat die Untersuchung der Gene gezeigt. Die Gene, die für ein starkes Wachstum verantwortlich sind, wurden immer seltener weitergegeben. Fortpflanzen konnten sich vor allem die kleineren Tiere. Und so wurden die Schneemäuse in den letzten Jahren durchschnittlich auch etwas leichter.
Früher Schnee als Vorteil für kleine Mäuse
Das widerspricht dem bisherigen Wissen über die Tiere, sagt Forschungsleiter Erik Postma: «Eigentlich hatten die schweren Tiere immer die besseren Chancen, den Winter zu überleben.» Dass es nun vermehrt die kleineren sind, die sich fortpflanzen können, hänge mit dem Wetter zusammen.
Der erste Schnee fiel in den letzten Jahren oft früh. Ein Vorteil für die kleinen Mäuse, denn sie sind schneller ausgewachsen.
Evolution in Aktion
Das zeige, dass sich Tiere an veränderte Klimabedingungen anpassen können. Und zwar besser als gedacht. Postma sagt aber auch: «Ob das auch bei der Klimaerwärmung so sein wird, ist unklar. Es kommt darauf an, wie schnell sich das Klima erwärmt. Grosse Tiere wie Steinböcke brauchen nämlich mehr als zehn Jahre um sich an neue Bedingungen anzupassen.»