Peter Reinhard ist ein politisches Urgestein. Über 20 Jahre vertrat er die EVP im Zürcher Kantonsrat. Daneben amtete er als Axpo-Verwaltungsrat, als Präsident des Verbandes der Kantonspolizei Zürich und gründete und leitet eine Baugenossenschaft. 44 Jahre leitete er die Geschäftsstelle der EVP des Kantons Zürich. Diese Verantwortung gibt er nun in neue Hände.
SRF: Sie waren 44 Jahre für die EVP politisch aktiv. Wo zeigt sich dieses Engagement?
Peter Reinhard: Es gibt viele Themen. Wir haben uns für den Seeuferweg eingesetzt oder kleinere Schulklassen. Hier haben wir konkret an Lösungen mitgearbeitet. An Erfolgen arbeiten in einer Konkordanzdemokratie immer auch andere mit. Und wir tragen dazu bei, dass man in der Politik anständig miteinander umgeht.
Was ist Ihr persönliches Highlight aus all diesen Jahren?
Der grösste Erfolg ist sicher, dass es die EVP nach über 100 Jahren noch gibt. Viele andere Parteien sind verschwunden, wir haben bei den letzten Wahlen zugelegt: in den Gemeinden, im Kantonsrat. Das zeigt, dass die Bevölkerung unsere Art des Politisierens, unseren Stil, ernst nimmt.
Sie sagen, Sie seien zufällig zur EVP gekommen. Was hat Sie über 40 Jahre in dieser Partei gehalten?
Es ist eine Partei, die mit Grundwerten politisiert, die vom Evangelium her gegeben sind und diese dann sachbezogen umsetzt. Das ist ein Stil, der mir passt. Es braucht eine starke Mitte, damit zwischen den Polen eine Kraft ist, die etwas bewirkt und Links und Rechts zu Kompromissen zwingt.
Was haben Ihnen diese 44 Jahre in der EVP persönlich gebracht?
Sehr viele Kontakte, sehr viele Menschen, denen ich begegnen durfte. Und es ist auch eine Bereicherung, wenn man sich immer wieder mit neuen Themen auseinandersetzen darf. Da habe ich viel gelernt.
Das Interview mit Peter Reinhard führte Hans-Peter Künzi