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Ex-Coop-Sprecher Urs Meier Vom Pressechef zum Bierbrauer

Urs Meier hat das gemacht, wovon viele träumen: Er hat seinen Brotjob an den Nagel gehängt und braut jetzt Bier.

Mit 49 Jahren ist Urs Meier noch einmal in die Lehre gegangen. Der studierte Germanist und langjährige Pressesprecher und Kommunikationschef des Grossverteilers Coop hat auf Anfang Jahr die Himmelrieder Bierbrauerei «Chastelbach» übernommen. Nach vielen Jahren im Büro habe er es vermisst, handwerklich tätig zu sein, sagt Meier: «Ich dachte lange, ich sei ein studiertes Superhirni. Doch ich musste merken, dass mir im Innersten das Handwerkliche mehr entspricht.»

Die Brauerei «Chastelbach» ist klein, aber fein. Maximal 10'000 Liter Bier können hier gebraut werden. Nichts ist automatisiert, alles Handarbeit.

Urs Meier erfüllt sich mit der eigenen Brauerei einen Traum, und er hat das gemacht, wovon viele träumen: Er hat eine sicheren Job mit sicherer Bezahlung an den Nagel gehängt und den Schritt in die Selbständigkeit gewagt. Meier sagt dazu: «Ich glaube, das Allerwichtigste ist, dass man gut in sich hineinhört und fragt: Was will ich und was kann ich. Aber ich muss auch ehrlich sagen, dass ich das ohne meine Frau nicht hätte machen können. Erstens habe ich es nur gemacht, weil meine Frau voll hinter meiner Entscheidung steht, und zweitens, weil sie auch berufstätig ist.»

Ganz einfach ist der Start in die Selbständigkeit aber nicht. Eigentlich wollte Urs Meier Ende März sein erstes Bier direkt ab Rampe verkaufen und damit seine zweite Karriere so richtig starten. Doch dann kam Corona. Kurzfristig zog Meier darum einen Bier-Heimlieferservice auf. Damit könne er immerhin 30 Prozent des Gesamtumsatzes kompensieren. Wie viele andere selbständige Unternehmer, hofft darum auch Urs Meier, dass der Lockdown möglichst bald vorbei ist.

Regionaljournal Basel Baselland, 18.4.2020, 17:30 Uhr ; 

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