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Bild 1 von 7. Der sogenannte Riesengang ist eine der vielen schönen Ellipsenformen im Hölloch. Bildquelle: Urs Möckli.
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Bild 2 von 7. 30 Meter hoch ist der Wasserdom. Dieser grosse Raum im mittleren Teil des Höllochs besitzt eine Grundfläche von 10 x 25 Meter. Bildquelle: Urs Möckli.
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Bild 3 von 7. Im Nirwana treffen Forscher und Besucher auf eine für das Hölloch typische liegende Ellipse. An der Decke hängen feine Sinterröhrchen. Bildquelle: Urs Möckli.
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Bild 4 von 7. Die «Böse Wand» ist 35 Meter hoch und kann seit den 30er Jahren mit einer Eisenleiter überwunden werden. Vorher stellte sie für die Forscher aber ein echtes Hindernis dar. Bildquelle: Urs Möckli.
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Bild 5 von 7. Der Langensee im Seengang. Bildquelle: Urs Möckli.
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Bild 6 von 7. Stalaktiten und Stalagmiten im Höllental. Um solche Gruppen von Tropfsteine zu sehen muss man im Hölloch einen ziemlich langen Marsch auf sich nehmen. Bildquelle: Urs Möckli.
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Bild 7 von 7. Der Domgang führt in die Regenhalle, wo beständig Wasser von der Decke tröpfelt. Bildquelle: Urs Möckli.
Das Hölloch ist zurzeit das zweitlängste Höhlensystem in Europa und eines der längsten weltweit. 200 Kilometer wurden bereits entdeckt, jährlich stossen Höhlenforscher ein paar hundert Meter weiter vor. Ein grosses Ziel ist es, die Verbindung zwischen dem Hölloch und dem knapp 38 Kilometer langen Silberen-System zu entdecken. Dass die zwei Höhlensysteme miteinander verbunden sein müssen, haben Luft- und Wassermessungen ergeben.
Die Höhendifferenz im Hölloch beträgt etwas mehr als 900 Meter. Im Innern der Höhle herrscht eine konstante Temperatur von 6°C und nahezu 100% Luftfeuchtigkeit. Der unterirdische Bach schwillt nach starken Niederschlägen oder der Schneeschmelze stark an und überschwemmt ansonsten trockene Stellen. Einige Gänge liegen unter dem Grundwasserspiegel und stehen konstant unter Wasser.
Höhlenflohkrebse und Höhlenwürmer
Bei den Expeditionen durch das Hölloch stossen Besucher und Forscher auf spannende Erosionsformen, hohe Räume, enge Durchschlüpfe und imposante Hallen. Im hinteren Teil der Höhle verstecken sich viele der faszinierendsten Tropfsteingebilde, die über tausende von Jahren durch das Wasser geschaffen wurden.
Unterschiedlichste Lebewesen finden in der Höhle im Muotatal Unterschlupf. Die weissen, maximal drei Zentimeter langen Höhlenflohkrebse (Niphargus) sind in vielen unterirdischen Seen zu Hause. Höhlenwürmer (Octodrilus transpadanus) können – im Unterschied zum bekannten Regenwurm – auch Wochenlang unter Wasser leben. Ausserdem statten Insekten wie zum Beispiel Käfer und Mücken aber auch Fledermäuse dem Hölloch Besuche ab. 2011 wurde eine neue Art des Pseudoskorpions entdeckt, der sogenannte Pseudoblothrus infernus. Das nur gerade zwei Millimeter lange Tierchen mit zwei Greifzangen versteckt sich in den Gesteinsritzen und wurde bis jetzt nirgendwo sonst auf der Welt gesichtet.