Zum Inhalt springen

Fachhochschule Graubünden Minderheitensprachen stehen hinten an

Beim neuen Auftritt der Fachhochschule Graubünden werden Italienisch und Romanisch kaum berücksichtigt.

Anfang September wurde das neue Logo der Fachhochschule Graubünden FHGR, ehemals HTW, enthüllt. Auf diesem und auch auf der Webseite der Hochschule spielen die beiden Kantonssprachen Italienisch und Romanisch eine verschwindend kleine bis gar keine Rolle.

Die Hochschule habe damit eine Chance verpasst, heisst es bei der Sprachenorganisation Lia Rumantscha. «Gerade in den Bereichen Architektur und Tourismus hätte man sich mit der Mehrsprachigkeit als Bündner Schule positionieren können», sagt Lia Rumantscha-Sprecher Andreas Gabriel.

Die Fachhochschule hat eine Chance verpasst.
Autor: Andreas Gabriel Sprecher Lia Rumantscha

Und auch bei der Pro Grigioni Italiano kennt man die Thematik. Bei der Geschäftsstelle heisst es, man wolle den Auftritt der Hochschule an einer Sitzung in der kommenden Woche diskutieren.

Übersetzung nicht ausgeschlossen

Angesprochen auf die Kritik, sagt Prorektor Martin Studer, man habe bewusst auf Englisch und Deutsch gesetzt. «Damit sprechen wir unser Zielpublikum an, das hauptsächlich aus der Deutschschweiz und zu einem kleineren Teil aus dem Ausland kommt», so Studer. Das Ganze sei aber nicht in Stein gemeisselt. Möglicherweise werde man die Website noch übersetzen.

Mit Englisch und Deutsch richten wir uns an unser Zielpublikum.
Autor: Martin Studer Prorektor FHGR

Vom Kanton hat die Schule den Auftrag, die Dreisprachigkeit zu berücksichtigen. Regierungspräsident Jon Domenic Parolini hält schriftlich fest: «Die Regierung verfolgt den neuen Marktauftritt der FHGR aufmerksam und behält sich vor, gegebenenfalls zu intervenieren.»

Meistgelesene Artikel