Es kann vorkommen, dass jemand am 15. August von Gerlafingen nach Zürich zur Arbeit fahren will, und an der Bushaltestelle nach langem Warten plötzlich merkt: «Mist, heute ist ja Maria Himmelfahrt, da fährt ja nur ein Bus pro Stunde!».
Tatsächlich gilt auf den drei grossen Busnetzen von Grenchen (BGU), Solothurn (BSU) und Olten (BOGG) an den kantonalen Feiertagen Maria Himmelfahrt, Fronleichnam und Allerheiligen der Sonntagsfahrplan.
Wenn an einem Arbeitstag kein Bus fährt...
Besonders bemerkbar macht sich der Sonntagsfahrplan an kantonalen Feiertagen natürlich auf Bus-Linien, die am Sonntag gar keinen Betrieb haben: Solothurn-Luterbach, Solothurn-Allmend, Subingen-Steinhof, Grenchen-Lommiswil, Grenchen-Lengnau, Oberbuchsiten-Hägendorf, Olten-Egerkingen und Dulliken-Rohr.
Da steht dann der Pendler also an der Haltestelle, möchte nach Bern oder Zürich, und es kommt gar kein Bus. «Wir vertreten die Auffassung, dass die gegenwärtige Situation verschiedene Nachteile aufweist», räumt die Solothurner Regierung nun ein. «Es lässt sich nicht von der Hand weisen, dass die bestehende Regelung zu Problemen führt», schreibt sie als Antwort auf einen Vorstoss von SP-Kantonsrat Markus Ammann (Olten).
4'000 Pendler betroffen
Und die Regierung hat auch gleich ausgerechnet, wieviele Solothurner von den Nachteilen betroffen sind: 50'000 arbeiten in den Kantonen Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Bern oder Zürich. 35'000 davon wohnen in den betroffenen Regionen Solothurn, Grenchen und Olten. Und 4'000 davon benützen den Bus.
Nicht betroffen sind der Bucheggberg und das Schwarzbubenland. Dort fahren die Busse und Trams schon heute auch an kantonalen Feiertagen nach Werktagsfahrplan.
Mehr Busse ab Fahrplan 2018
Schon beim nächsten Fahrplanwechsel wird das Problem nun aus der Welt geschafft, verspricht die Solothurner Regierung. Ab dem Fahrplan 2018 fahren die Busse an Fronleichnam oder Maria Himmelfahrt also wie an einem normalen Werktag.
Die Regierung rechnet mit Mehrkosten von rund 200'000 Franken pro Jahr, wobei ein Teil von den Gemeinden bezahlt werden muss. Insgesamt wird der Öffentliche Verkehr im Kanton Solothurn in den Jahren 2018 und 2019 aber nicht mehr kosten (nämlich 69,5 Mio. Franken), verspricht die Regierung. Sie erfüllt damit eine Forderung des Parlaments, das eine Plafonierung der ÖV-Kosten auf dem Niveau von 2015 verlangt hat.