90 Seiten dick ist der Bericht, der Anwalt Jürg Budliger im Auftrag der Zürcher Bildungsdirektion erstellt hat. Jürg Jegge habe immer polarisiert, heisst es darin. Auch in der Schulbehörde. Aber letztlich habe Jürg Jegge immer wieder Unterstützung gefunden, so dass er habe weiter machen können.
Die Schulpflege habe Jürg Jegge zu viele Freiheiten gelassen, und sich von seiner Bekanntheit als erfolgreichem Buchautor und sogenanntem «Vorzeigepädagogen» blenden lassen, heisst es im Bericht weiter. Laut der Zürcher Bildungsdirektorin Silvia Steiner schüchterte Jürg Jegge die Leute, die ihn hätten kontrollieren sollen, ein.
Jürg Jegge schaffte es, die Leute, die ihn hätten beaufsichtigen sollen so einzuschüchtern, dass sie in der Kontrolle hilflos waren.
An das Gesetz hätten sich die Behörden meistens gehalten. Auch der Vorwurf, man habe «im ganzen Dorf» von Jegges Übergriffen gewusst, habe sich nicht bestätigt, oder konnte nicht mehr nachgewiesen werden.
Markus Zangger, der Schüler, der die Übergriffe publik gemacht hatte, wurde von der Zürcher Bildungsdirektorin Silvia Steiner für seinen Mut gelobt. Er verdiene grossen Respekt dafür, seine Geschichte publik gemacht zu haben. Er selber sagte, der Bericht decke sich in weiten Teilen mit dem, was er damals erlebt habe. Für ihn sei der Bericht ein wichtiger Schritt in der Verarbeitung. So sehe man, dass Jürg Jegge damals die Behörden strapaziert habe. Das sei gut.
Ich bin froh, dass man sieht, dass das Umfeld damals schwierig war. Dass Jürg Jegge die Behörden damals strapazierte.
Mit dem Bericht der Bildungsdirektion sind alle Untersuchungen im Fall Jegge abgeschlossen. Massnahmen trifft die Zürcher Regierung nicht. Die Begründung: die heutigen Kontrollmechanismen funktionierten viel besser als damals.