Till Vogt ist ein Routinier. Der Mann aus Allschwil BL hat bereits einen Vize-Weltmeistertitel im Sack. Seine Disziplin ist das Zielspringen. Dabei springt er in rund 1000 Metern Höhe aus dem Flugzeug und versucht am Boden mit der Ferse einen kleinen Punkt zu treffen. Das Ziel ist gerade einmal so gross wie ein Einfrankenstück.
«Die Präzision ist faszinierend, Sprung für Sprung die Genauigkeit hinzubekommen», sagt Vogt nach seinem ersten Trainingssprung. Für den ersten Sprung sei er ganz in Ordnung gewesen, gut um das Gelände kennenzulernen, am Schluss wolle er dann aber doch noch mehr Präzision haben. Das Zielspringen sei die klassische Disziplin bei den Schweizermeisterschaften, erklärt OK-Mitglied Marco Rancetti. Rund 25 Athletinnen und Athleten treten in dieser Disziplin an.
«Trockenübungen» am Boden
Nur wenige Meter neben der Landezone der Zielspringer, machen sich Formationsspringer bereit. Drehung links, Drehung rechts, Griff ans Bein und wieder zurück – der Laie denkt da schnell an eine Männertanzgruppe.
«Im Prinzip machen wir jetzt am Boden nochmals den Sprungablauf, gehen nochmals alle Figuren durch», erklärt Christoph Ruosch, einer der Springer. Jeder Griff muss sitzen, damit möglichst viele Punkte gesammelt werden können.
Verschiedene Disziplinen
Die Athleten springen zu fünft aus dem Flieger, vier zeigen die Formationen, einer nimmt das Ganze auf Video auf. Die Aufnahmen werden nach dem Sprung von den Kampfrichtern ausgewertet.
Neben den Formationssprüngen und dem Zielspringen messen sich die Athletinnen und Athleten auch in den Disziplinen Wingsuit und die schnellste Disziplin ist das Speed Skydiving.
Die Schweizermeisterschaft im Fallschirmspringen ist nicht nur ein Anlass, bei dem um Punkte und Titel gekämpft wird. Im Gespräch zeigt sich, für viele ist das gemeinsame Fallschirmspringen und sich innerhalb der Szene auszutauschen ebenso wichtig. Die Schweizermeisterschaft dauert noch bis Sonntag.