Die ersten Spoofing-Fälle wurden in der Schweiz schon vor gut zwei Jahren bekannt. Gemäss Stadtpolizei Zürich hat die Zahl der Betrugsversuche seit November 2017 aber noch einmal drastisch zugenommen.
Wir erhalten in Zürich bis zu 100 Anrufe täglich von Betroffenen.
Die Anrufer seien oft sehr hartnäckig und setzten ihre Opfer unter Druck, so Polizeisprecher Marco Cortesi. So hätten die Senioren häufig gar keine Zeit, misstrauisch zu werden oder einen Angehörigen zu verständigen.
Die Polizei kann aber nur reagieren, wenn die potentiellen Opfer misstrauisch sind und sich Hilfe holen. In den letzten Monaten seien in der Schweiz mehrere Täter bei der Geldübergabe verhaftet worden, sagt Marco Cortesi. Dabei handle es sich allerdings nicht um die eigentlichen Drahtzieher: «Die Hintermänner agieren meist aus anderen Staaten, zum Beispiel aus Deutschland. An diese ran zu kommen ist sehr schwierig. »
Das rät die Polizei:
- Verdächtige Anrufe sofort der Polizei auf der Notrufnummer 117 melden.
- Misstrauisch sein: Die Polizei verlangt nie telefonisch Bargeld.
- Keinesfalls irgendwo Bargeld oder Wertsachen deponieren.
Ein Besuch im Zürcher Kirchgemeindezentrum Allerheiligen zeigt: Viele der Besucherinnen und Besucher haben bereits Erfahrungen gemacht mit dubiosen Telefonanrufen. Zum Beispiel die 90-jährige Annelis Wiehle. Erst vor ein paar Tagen hat sie einen verdächtigen Anruf erhalten: «Man will bei ihnen einbrechen, ich will sie warnen», sagte der Anrufer.
Durch kritische Nachfragen konnte Annelies Wiehle den Mann aber abwimmeln. Er gab an zu wissen, wo sie wohne. Als Wiehle nach dem Strassennamen fragte, beendete der Mann den Anruf.