Vor bald 20 Jahren wurde in Pratteln die Produktion von Zügen und Bahnwaggons eingestellt. In den folgenden Jahren sind auf dem Schindler-Areal an der Hauptstrasse zwischen Muttenz und Pratteln nach und nach neue Firmen eingezogen. Eine davon ist die Firma Kestenholz, ein Autohaus mit über 700 Mitarbeitenden.
Seit kurzem hat sie ein neues Gebäude mit viel Glas und luxuriösen Verkaufsflächen in Betrieb. Daneben werden in den alten Montagehallen von Schindler Oldtimer restauriert und ausgestellt. Kestenholz verkauft und repariert zudem Lastwagen und die Autobusse der BLT und der Autobus AG.
Der Neubau für den Verkauf der Mercedes-Autos musste nach strengen Kriterien von Mercedes erfolgen. Hansruedi Stebler, operativer Leiter der Betriebe in der Schweiz sagt: «Für den Showroom gibt es ein 1200-Seitiges Handbuch. Dort ist festgelegt, wie die Bodenplatten aussehen müssen, wo die Autos stehen und welche Möbel verwendet werden dürfen.»
Trotz diesen Vorgaben und der Abhängigkeit von Daimler, dem Mutterkonzern von Mercedes, sei man damit in den letzten Jahren erfolgreich gewesen. So konnte Kestenholz auch ins grenznahe Ausland expandieren und betreibt in Süddeutschland mehrere Standorte.
Um diese teuren Investitionen machen zu können, braucht man heutzutage eine gewisse Grösse. Trotzdem sind wir noch immer ein Familienunternehmen.
Das Unternehmen wird derzeit von Stephan Kestenholz in zweiter Generation geführt. Nächstes Jahr soll die Firma an die dritte Generation weitergegeben werden. Sowohl Sohn Thomas, wie auch Neffe Daniel sind bereits in unterschiedlichen Positionen im Unternehmen engagiert.
Luxusautos und Klimaschutz?
Vor dem Hintergrund der Diskussionen um den Klimaschutz oder verkehrsfreie Innenstädte drängt sich die Frage auf, welche Perspektiven grosse Autohäuser wie Kestenholz haben. Hansruedi Stebler sagt dazu: «Ich frage mich, wie das weitergeht mit der Null-Akzeptanz von Mobilität in der Stadt. Ich gehe nicht davon aus, dass in Zukunft alle mit dem Velo unterwegs sind. Trotzdem finde ich es wichtig, die Umwelt zu schützen.» Stebler verweist dabei auch darauf, dass Mercedes in den nächsten Jahren verschiedene Elektroautos auf den Markt bringen werde, die mit Ökostrom klimafreundlich gefahren werden könnten.