Der altehrwürdige Fasnachtsverein serbelte vor sich hin. Das traditionelle Theater mit farbigen asiatischen Gewändern und gelber Schminke interessierte nach 49 Aufführungen nur noch wenige. An der Fasnachtstradition will die Japanesengesellschaft allerdings festhalten, gehört sie doch zum Schwyzer Kulturgut, wie etwa die Nüssler.
Es ist eine Art Crossover-Stück zwischen Tradition und Moderne
Aus der Not heraus hat die Japanesengesellschaft Roger Bürgler engagiert. Der 52-jährige Kulturschaffende aus Gersau hat ein neues Stück geschrieben und produziert. Dabei hat er so ziemlich alles auf den Kopf gestellt.
«Wir lassen in der neuen Fassung viel Brimborium weg. Das neue Stück spielt vorwiegend am Abend, wir brauchen Dunkelheit, weil wir viel mit Licht und Videoprojektionen arbeiten. Dazu kommt wilder, frecher Tanz und wir haben kein klassisches Orchester mehr, sondern eine Band und dazwischen spielt ein Schwyzer-Örgeli. Man kann sagen, es ist eine Art Crossover-Stück zwischen Tradition und Moderne», sagt der Autor und Produzent Roger Bürgler zu seinen Neuerungen.
Es könne gut sein, dass er mit dem neuen Stück dem einen oder anderen vor den Kopf stosse, sagt Bürgler und fügt lachend an: «Ich lebe schon in Gersau im Exil, ich habe also nichts zu befürchten, aus dem Dorf Schwyz vertreiben können sie mich nicht mehr. Aber es ist Zeit geworden, die Japanesen zu entstauben und auf die Schippe zu nehmen. Ich habe mir jede Narrenfreiheit genommen.»
Die junge, aufgefrischte und freche Version des Japanesenspiels «Was ächt Schwyz» wird ab dem 22. Februar bis zum 3. März auf dem Hauptplatz in Schwyz aufgeführt.