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NASA: Mehr Geld für die Ufo-Forschung
Aus SRF 4 News vom 14.09.2023. Bild: Keystone SDA
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Faszination für UFOs «UFO-Forschung war lange stark stigmatisiert»

Um «nicht identifizierte ungewöhnliche Phänomene» – sogenannte UAPs – künftig besser verstehen zu können, hat die US-Raumfahrtbehörde NASA einen neuen Chef für die Erforschung der UAPs ernannt. Hakan Kayal, Professor für Raumfahrttechnik erklärt, was an der UFO-Forschung so faszinierend ist.

Hakan Kayal ist Professor für Raumfahrttechnik an der Universität Würzburg. Er entwickelt mit seinem Team wissenschaftliche Instrumente, um UFOs zu erforschen.

Hakan Kayal

Hakan Kayal

Professor für Raumfahrttechnik

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Hakan Kayal ist Leiter des Interdisziplinären Forschungszentrums für Extraterrestrik (IFEX) an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg.

SRF News: Was macht die Faszination für Ufos oder eben UAPs aus?

Hakan Kayal: Ich denke, wir Menschen interessieren uns immer sehr für Neues, für Aufregendes, für Geheimnisvolles. Und bei dem Thema UFOs ist es genauso, denke ich. Es hat was mit dem Weltraum zu tun, was ja auch eine Faszination auf die Menschen ausübt, auf ausserirdisches Leben, intelligentes Leben. Und in dem Kontext, weil es scheinbar etwas Unbekanntes ist, findet man das Thema faszinierend. Ich selbst im Übrigen auch.                

Woher kommt denn der Wandel? Dass die UFO-Forschung seit einigen Jahren anerkannt ist und nicht mehr als Spinnerei abgetan wird?

Das Thema ist schon seit Jahrzehnten da, war aber stark stigmatisiert. Das heisst, man hat sich nicht getraut, über das Thema zu sprechen. Die Wissenschaft hat sich nicht getraut, sich damit ernsthaft zu beschäftigen. 2017 gab es einen Bericht in der New York Times.

Es wird nicht mehr gefragt, ob UFOs existieren oder nicht. Jetzt fragen wir uns, was sind die UFOs

Das hat einen Wandel ausgelöst, was zum Beispiel dazu geführt hat, dass 2021 die Geheimdienste in den USA einen Bericht darüber veröffentlicht haben, über die UFOs oder UAPs, wie man sie heute nennt. Darin stand, dass die UFOs tatsächlich existieren, dass man aber nicht weiss, was sie sind. Das hat bewirkt, dass die NASA, die amerikanische Raumfahrtbehörde, letztes Jahr eine Untersuchung eingeleitet hat. Also, das Thema wird immer ernster genommen. Es ist zu einem Paradigmenwechsel gekommen. 

Was ist denn das Ziel der UFO-Forschung?

Das Ziel der UFO-Forschung ist, herauszufinden, was es damit auf sich hat. Wir wollen dem Thema auf den Grund gehen. Wir möchten wissen, was die UFOs sind. Seit ein paar Jahren, seit dieser Wandel stattgefunden hat, wird eigentlich nicht mehr gefragt, ob UFOs existieren oder nicht. Darüber sind wir schon hinaus. Jetzt fragen wir uns, was sind die UFOs.

Und wie werden Daten zur UFO-Forschung erhoben? Wie wollen Sie herausfinden, was die UFOs sind?

Wir brauchen das, was in den letzten 70, 80 Jahren eigentlich versäumt worden ist. Wir brauchen wissenschaftliche Instrumente, um die Phänomene aufnehmen zu können, um objektive Daten gewinnen zu können, die der Wissenschaft frei zugänglich sein müssen. Also wir brauchen zum Beispiel Radardaten, Bilddaten, Videodaten, Daten über das Spektrum der Objekte. Und dafür müssen wir spezielle Sensorsysteme entwickeln. An der Universität Würzburg am Interdisziplinären Zentrum für Extraterrestrik entwickeln wir solche Instrumente. Wir brauchen aber darüber hinaus noch Kooperationen mit staatlichen Stellen wie zum Beispiel der Flugsicherung oder dem Militär oder der Polizei, weil wir natürlich unsere wissenschaftlichen Instrumente nicht überall auf der ganzen Welt aufstellen können. Bisher hatten wir sehr viele Sichtungsberichte von einzelnen Personen gehabt. Was jetzt aber benötigt wird, sind objektive Daten aus dedizierten Instrumenten.

Das Gespräch führte Nicole Roos.

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