SRF: Herr Baumer, die Frauen des FC Neunkirch sorgen sportlich für Furore. Neben dem Platz gab es aber ziemlich viel Wirbel in letzter Zeit. Wie sieht es in Ihnen als Vereinspräsident aus vor dem letzten, alles entscheidenden Meisterschaftsspiel?
Reto Baumer: Das ist schwer zu beschreiben. Da spielen so viele Emotionen mit. Das Allerwichtigste ist aber: ich mag es unserem Frauenteam gönnen, dass es solche Erfolge feiern darf. Weil es wirklich hart dafür gearbeitet hat. Nicht nur in dieser Saison, sondern auch schon zuvor.
Ins Gerede geraten ist der FC Neunkirch unter anderem, weil hier viele ausländische Fussballerinnen spielen und nicht wirklich klar ist, woher das Geld dafür eigentlich kommt.
Auch bei anderen Vereinen spielen Ausländerinnen. Und es macht dann keinen grossen Unterschied mehr, ob man aus der ganzen Schweiz Spielerinnen holt oder aus dem Ausland. Ich sehe es eher positiv und denke, dass unser Frauenteam frischen Wind in die Liga gebracht hat. Abgesehen davon, sind unsere Spielerinnen sehr gut integriert in die Region und den Verein. Wir feiern übrigens demnächst sogar die zweite vereinsinterne Hochzeit.
Vor Ostern wurde bekannt: Der langjährige Sportchef soll Geld veruntreut haben bei seinem Arbeitgeber. Ist das Geld in das Frauenteam geflossen?
Das kann ich so nicht bestätigen. Das Verfahren läuft. Mehr wissen wir auch nicht.
Inwiefern überschatten diese Negativschlagzeilen den sportlichen Erfolg?
Zu stark, meiner Meinung nach. Weil die sportliche Leistung hat das Frauenteam erbracht. Unabhängig davon, was neben dem Platz geschehen ist. Für den Verein sind die Negativschlagzeilen eine Belastung. Auch weil die Planung für nächste Saison zu kurz kam.
Die Zukunft des Frauenteams steht derzeit sogar auf dem Spiel. Geht es nun weiter oder nicht? Zumal auch noch ein stiller Sponsor ausgestiegen ist.
Das ist so. Wir haben diese Woche im Vereinsvorstand nochmals intensive Gespräche geführt, werden aber erst nächste Woche darüber informieren, wie es weiter geht.