Der Profifussball wurde vom Coronavirus ausgegrätscht. Spiele finden derzeit keine statt und auch die Trainings der Clubs sind bis auf Weiteres ausgesetzt. Auch den FC St. Gallen trifft die Krise mit voller Wucht.
Um den wirtschaftlichen Schaden in Grenzen zu halten, hat der Club schon Ende März angekündigt, dass für die Spieler und den Staff Kurzarbeit angemeldet wird. Matthias Hüppi, der Präsident des FC St. Gallen, gibt einen kurzen Einblick, was die Krise für den Verein bedeutet.
SRF News: Die «ausserordentliche Lage», in der wir uns seit rund vier Wochen befinden, ist mittlerweile für viele zur Normalität geworden. Auch für den FC St. Gallen?
Matthias Hüppi: Normalität kann man vielleicht auf die Erkenntnis beziehen, dass es nun einfach so ist, wie es ist und man das beeinflussen muss, was man beeinflussen kann. Die Herausforderungen werden aber nicht weniger.
Wie geht es dem Club derzeit?
Es trifft uns in einem Moment, in dem wir wirtschaftlich gut unterwegs und auf einem sportlichen Höhenflug sind. Einerseits ist das bitter, andererseits wissen wir, dass es alle anderen auch in irgendeiner Form trifft. Wir werden alles versuchen, diese Klippe zu umschiffen, um am Ende bereit zu sein, wenn es weitergeht.
Die Spieler sind derzeit allein zu Hause. Was machen sie, um fit zu bleiben?
Jeder ist natürlich erpicht darauf, fit zu sein, wenn das Training wieder losgeht. Wie lange es noch geht, bis wir wieder trainieren können, wissen wir noch nicht. Es braucht sehr viel Geduld und Flexibilität.
Wären auch virtuelle Trainings denbar?
Das wird die Zukunft zeigen, ob man auf solche Mittel zurückgreift. Im Moment ist aber einfach Stillstand. Die Mannschaft hat viel geleistet in dieser Saison und da soll sie nun auch etwas runterfahren und dann bereit sein, wenn es wieder losgeht. Wir wissen im Moment ja auch noch nicht, ob es dann zuerst einmal eine Pause gibt oder ob wir ein Jahr lang durchspielen werden. Ich bin überzeugt, dass man jetzt offen sein muss und bereit für kreative Lösungen.
Das Gespräch führte Marc Melcher.