An drei Anlässen will die FDP Schweiz ihre Bundesratskandidaten dem Volk näher bringen. Der gestrige Anlass in Winterthur zeigte: Das Volk hat offenbar wenig Interesse die Kandidaten direkt zu treffen.
Kein «Strassenfeger»
Die rund 150 Personen – meist FDP Parteigänger, meist ältere Herren – waren praktisch unter sich. Damit hat die St. Galler Ständerätin Karin Keller-Sutter kein Problem. Dieser Anlass sei einfach Bestandteil ihrer Bewerbungstour. Dass das Volk nicht in Massen zu solchen Polit-Veranstaltungen komme, sei verständlich. «Es ist sicher kein Strassenfeger», sagt sie gegenüber Radio SRF.
Stets präsent
Trotzdem: Für die Ständerätin sind diese Hearings und Werbetouren nicht nur ein einfaches Heimspiel. Man müsse stets präsent sein, jedes Wort würde, vor allem von den Medien, auf die Goldwaage gelegt. «Man kann auch da nicht einfach reden, wie einem der Schnabel gewachsen ist.»
Keller-Sutter als Kronfavoritin
Am FDP-Anlass in Winterthur kam gestern Abend auch klar heraus, dass die St. Galler Ständerätin Favoritin für den FDP-Bundesratssitz ist. Dass sie auch von ihrer Fraktion am nächsten Freitag auf das Bundesrats-Ticket gehoben wird, war unbestritten. Ihre beiden Mitkonkurrenten sehen sich zwar trotzdem nicht nur als Alibi-Kandidaten. Sie liessen in der Diskussion aber durchblicken, dass wohl Karin Keller-Sutter das Rennen machen wird.