Rund zwei Milliarden Franken zahlen Bund und Kantone pro Jahr für regionalen Personenverkehr mit Erschliessungsfunktion – zur Abgeltung von ungedeckten Kosten. Zu diesen Kosten gehören auch die Folgekosten für die Beschaffung von Rollmaterial in Form von Abschreibungen und Zinsen.
Bei einer Prüfung hat das Bundesamt für Verkehr (BAV) nun festgestellt, dass das Bahnunternehmen BLS aufgrund eines fehlerhaften Berechnungsmodells zu hohe Abgeltungen erhalten hat. Dies führte zwischen 2014 und 2017 zu einer Differenz zwischen den effektiven und erwarteten Zinsen von insgesamt 29,4 Millionen Franken.
Negatives Ergebnis für BLS
Bis 2022 werde die BLS diesen Betrag kompensieren. Das heisst, das Bahnunternehmen erhält in den nächsten vier Jahren rund 30 Millionen Franken weniger von Bund und Kantonen. Die Kosten würden dem Geschäftsjahr 2018 belastet, so die BLS. Das werde voraussichtlich zu einem negativen Geschäftsergebnis führen.
Die BLS hat die Kosten im Zusammenhang mit diesem Zinsmodell immer transparent ausgewiesen.
«Es war nicht unsere Absicht, höhere Abgeltungen zu erhalten», sagt BLS-Sprecher Matthias Aplanalp. Die Differenzen habe die BLS in den jeweiligen Jahresrechnungen transparent und korrekt ausgewiesen. Die BLS und das BAV seien sich einig, dass die nun eingetretenen Differenzen bei der Vereinbarung des Zinskostenmodells nicht voraussehbar waren.