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Blick ins Misox
Legende: Im unteren Misox gibt es im Winter in den Tälern Kaltluftseen, in denen sich der Feinstaub ansammelt. Imago

Feinstaub Grenzwerte «Bis 2020 wird die Luft im Misox besser»

Nicht nur im Kanton Tessin, auch im bündnerischen Misox werden momentan regelmässig die Grenzwerte für Feinstaub in der Luft überschritten. Dies soll sich dank eines Projekts in den nächsten vier Jahren ändern. Hanspeter Lötscher vom kantonalen Amt für Natur und Umwelt leitet das Projekt.

Im Misox wurden die Grenzwerte im Dezember und Januar an der Hälfte der Tage überschritten. Momentan hat sich die Situation entspannt, dies im Gegensatz zum Tessin. Das Smog-Problem im Misox ist bekannt. Wichtigster Grund sind laut einer Studie des Kantons Graubünden von 2014 die Holzheizungen im Tal.

SRF: Holzheizungen sind ein grosser Teil des Luft-Problems im Misox. Der Kanton hat ein Informationsbüro für die Bevölkerung eingerichtet. Kommen die Leute?

Hanspeter Lötscher: Der Kanton hat ein Ingenieurbüro mit der Beratung beauftragt. Dieses Büro befindet sich im Aufbau, obwohl es schon zwei Jahre in Betrieb ist. Das Interesse war bis jetzt nicht besonders gross. Wir haben ein knappes Dutzend Beratungen im Jahr.

Mann vor Karte
Legende: Projektleiter Hanspeter Lötscher mit einem dreckigen Feinstaubfilter vom 24. Dezember 2016 aus San Vittore. SRF

Eine zweite Massnahme ist ein finanzieller Zustupf für Leute, die ihre Heizungungsanalge erneuern oder verbessern. Es gibt einen Geldtopf mit 1,5 Millionen Franken für 10 Jahre. Wie viel Geld wurde bereits abgeholt?

Bis jetzt haben wir noch kein Geld aus diesem Investitionsfonds investiert. Wir möchten diese Förderung ab nächstem Jahr auf freiwilliger Basis forcieren.

Der Kanton möchte die Situation bis 2020 deutlich verbessern. Ist das aus heutiger Perspektive realistisch?

Ich denke schon. Es gibt allgemeine Massnahmen des Bundes und des Kantons und es gibt speziell den Massnahmenplan Unteres Misox, den wir auch umsetzen. All dies zusammen wird hoffentlich dazu führen, dass die Grenzwerte nicht mehr überschritten werden. Dazu brauchen wir aber auch die Unterstützung der Bevölkerung.

Das Gespräch führte Stefanie Hablützel.

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