Dringend benötigte Medikamente für die meist ältere Bevölkerung werden per Helikopter im Bergell angeliefert. Arztvisiten werden wenn möglich per Telefon gehalten. Der leitende Arzt des Spitals Soglio, Hans Bänninger, und sein Team sind in diesen Tag stark gefordert.
Vor allem habe sich das Aufgabenspektrum erweitert: «Viele der evakuierten Personen wissen nicht, wie es weitergeht, wann und ob sie je wieder in ihre Häuser zurückkehren können. Sie brauchen deshalb auch jemanden, mit dem sie reden können und diese Aufgabe übernehmen wir Ärzte jetzt auch noch. Die psychologische Betreuung war meine Hauptaufgabe in den letzten Tagen», sagt Bänninger.
Immerhin: Seit Montagnachmittag ist die Strasse von Italien her bis zum Spital wieder offen. Und mit Blaulicht darf Bänninger auch nach Promontogno und weitere abgeschnittene Dörfer fahren und dort dringend benötigte Medikamente abgeben. Von der Normalität ist man im Bergell aber noch weit entfernt.