Eigentlich freute sich Regionalforstingenieur Martin Keiser auf eine Woche Ferien. Dann aber hat der Felssturz am Cengalo am Morgen des 23. August seine Pläne durchkreuzt.
Bereits eine Stunde nach dem Felssturz und dem anschliessenden Murgang war Keiser im Bergell. «Wir sind mit dem Helikopter über das Gebiet geflogen, die Staubwolke hatte sich bereits verzogen», sagt Keiser rückblickend.
Wir haben sofort die enormen Ausmasse des Felssturzes erkannt.
Der Regionalforstingenieur ist Vorsitzender der Gefahrenkommission des Kantons Graubünden. In dieser Funktion beschäftigt er sich seit langem mit den Gefahren die vom Piz Cengalo ausgehen. «Den Bergsturz und die Ablagerungen unten im Tal konnte ich mir im Vorfeld sehr vorstellen, aber den Murgang direkt aus dem Bergsturz hätte ich mir nie so vorgestellt», sagt Keiser.
Der Mann für den Alarm
Nach der Katastrophe hat Keiser mit seinem Team das Alarmsystem hinten im Tal repariert. Das alte System wurde ausgebaut und zusammen mit anderen Fachleuten wurde zusätzlich ein neues System aufgebaut.
Aus einem solchen Ereignis nimmt man enorm viele Erfahrungen mit.
Bei all diesen Arbeiten sei es immer darum gegangen die Balance zu finden zwischen Sicherheit und dem Wunsch der Betroffenen, so bald wie möglich wieder nach Hause zu gehen. Keisers persönliches Fazit: «Man lernt Neues über Abläufe und Prozesse, all dies kann bei zukünftigen Gefahrenbeurteilungen helfen».