In Seegräben ist Bundesrat Ueli Maurer prominenter Festredner. Auf dem Bürkliplatz lässt es sich die Stadtpräsidentin Corine Mauch nicht nehmen, selber die Ansprache zu halten. Währenddessen geht man in der Ziegelhütte in Schwamendingen abseits der bekannten Pfade.
Statt Polit-Prominenz hält dort der schweizerisch-somalische Doppelbürger Sadiq Farah Abdilkadir die Rede zum 1. August. Das «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» hat den 19-Jährigen am Tag davor getroffen.
SRF: Morgen geben Sie Ihre Premiere als Redner am 1. August. Welche Themen sprechen Sie im Text an?
Sadiq Farah Abdilkadir: Die Rede dreht sich um meine Erlebnisse in der Schweiz und um meinen Heimatbegriff. Als ich angefragt worden bin, ob ich am Nationalfeiertag eine Ansprache halten würde, habe ich nicht gross überlegt, sondern rasch zugesagt. Es ist eine spannende Sache, vor so vielen Leuten zu sprechen. Jetzt bin ich noch am Einüben der Rede, damit ich mich nicht verhasple. Ein bisschen nervös bin ich schon.
Als ich angefragt worden bin, habe ich nicht lange gezögert, sondern rasch zugesagt. Ist doch eine spannende Sache.
Wie ist Ihre Rede denn entstanden?
Das Organisationskomitee hat mir ein paar Fragen zugestellt. Zum Beispiel, was für mich Heimat bedeutet. Oder wie ich meinen Verwandten in Somalia die Schweiz beschreibe. Anhand dieser Fragen habe ich den Text entwickelt.
Und wie lautet die Antwort darauf? Was heisst für Sie Heimat?
Für mich ist ganz klar: Die Schweiz und Somalia sind für mich Heimat. In Somalia bin ich geboren, die meisten Verwandten leben dort. Aber aufgewachsen bin ich in der Schweiz, alle meine Freunde sind hier. Ein paar von ihnen werden morgen auch nach Schwamendingen kommen, um meine Rede zu hören.
Das Gespräch führte Nicole Freudiger.