SRF News: Armin Käser, genau 200 Jahre ist es her, da brannte es im Haus des Gemeindeammanns von Oberflachs. Das Feuer breitete sich damals rasch aus und zerstörte über einen Drittel der Häuser. Wie war das möglich?
Ein Hauptgrund ist die damalige Bauart von Oberflachs. Im Weinbauerdorf standen die Häuser Giebel an Giebel oder hatte gar gemeinsame Giebel. Es war alles sehr eng. Zusätzlich spielte mit, dass noch sehr viele Häuser mit Stroh bedeckt waren. Und die Feuereinrichtungen in den Häusern, also in der Küche oder bei den Öfen, waren noch sehr rudimentär und wurden noch nicht kontrolliert.
150 Menschen verloren durch den Brand ihr Zuhause. Wie brachte man sie unter?
Es war rasch klar, dass diese Leute in der Nähe platziert werden müssen, also in den Nachbardörfern oder in der Erziehungsanstalt Kasteln. Diese war damals noch nicht sehr belegt. So passierte es, dass man diese Menschen in der Umgebung unterbrachte. Denn sie hatten ihre Lebensgrundlage in Oberflachs. Die Reben, die Pünten, ihre Äckerlein, ihre wenigen Tiere. Diese mussten und wollten sie pflegen.
Welche langfristigen Auswirkungen hatte das Feuer auf das Dorf?
Aus den Lagerbüchern von Oberflachs, so hiess damals das Grundbuch, verschwanden die Häuser mit Strohdächern. Nahezu alle wurden umgestellt auf Ziegelbedachungen. Zusätzlich wurden die Häuser erneuert. Letztlich verbesserte sich die Wohnsituation der Menschen mehr, als dass sie sich verschlechterte.
(Das Gespräch führte Wilma Hahn.)