Im Kanton Baselland haben die Ortsfeuerwehren Mühe, genügend Feuerwehrleute zu finden. Mit sogenannten «Verbünden» versucht man, die Personalknappheit zu beheben. Nun zeigt sich aber, dass auch durch solche Zusammenschlüsse das Problem nicht gelöst werden kann. Der Grund: Viele Leute pendeln für die Arbeit vom Wohnort weg und können bei Notfällen nicht in nützlicher Frist vor Ort sein.
Eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Werner Stampfli, kantonaler Feuerwehrinspektor der Baselbieter Gebäudeversicherung, sucht nach Alternativen. Zu den Optionen gehört auch eine Berufsfeuerwehr. «Alle Betroffenen sollen in die Überlegungen einbezogen werden. Wir wollen gemeinsam eine Lösung erarbeiten.» Jeder Professionalisierungsschritt brauche die Akzeptanz aller Beteiligten, sagt Stampfli weiter.
Novum für Baselland
Eine Berufsfeuerwehr wäre für den Landkanton ein Novum und würde wahrscheinlich auch auf Widerstand stossen. Auch wenn es immer schwerer fällt, das Personal zu rekrutieren, sind die Miliz-Feuerwehren in den Gemeinden gut verankert und auch Teil des Dorf- und Gemeindelebens. Das weiss auch Werner Stampfli: «Die Feuerwehr zu reorganisieren, ist immer ein politischer Prozess. Es ist aber unsere Aufgabe, auch in Zukunft die Löscheinsätze sicher zu stellen.»
Dominik Straumann, Präsident des Feuerwehrverbandes beider Basel, ist offen für die anstehenden Diskussionen. «Widerstand gibt nur dann, wenn etwas von oben verfügt wird.» Wenn nun mit genügend Zeit die Problemlage analysiert und den Gemeinden aufgezeigt werde, dann bestehe bei den Ortsfeuerwehren der Wille, gute Lösungen zu erarbeiten.