Es war ein Drehbuch wie aus einem Hollywoodfilm. Der RC Willisau ging als klarer Favorit in die Finalserie der Schweizer Mannschaftsmeisterschaft im Ringen und muss sich am Samstag in der Turnhalle Bachmatten in Muri im ersten Final-Showdown gegen die Ringerstaffel Freiamt trotzdem geschlagen geben. Die RS Freiamt dreht die Gesamtwertung im allerletzten Kampf des Abends. Aber der Reihe nach.
Nach elf Jahren wieder ein «Klassiker»
Was im spanischen Fussball Real Madrid gegen Barcelona als «El Classico» gilt, findet im Ringersport beim Aufeinandertreffen von Freiamt gegen Willisau statt. Die beiden Teams verbindet eine langjährige Rivalität. Erstmals seit elf Jahren kam es dieses Jahr wieder zum «Klassiker» im Final. Die Vorzeichen sprachen für die Luzerner. Diese hatten in der Qualifikation kein einziges Mal verloren.
Zur Pause zurück
Die Freiämter lancierten den Abend mit einem ersten Sieg. Nils Leutert gewann gegen Timon Zeder mit 2:0. In der Folge drehte Willisau auf. Nach fünf Kämpfen stand es in der Pause 6:11 – ein Dämpfer für das Heimteam. Sollte es noch mit einem Sieg im ersten Aufeinandertreffen der Finalserie klappen, brauchte es in der zweiten Hälfte eine klare Steigerung.
Die Steigerung gelang dem Heimteam. Vor über 1500 Zuschauern, nach vorne gepeitscht von den lautstarken Heim-Fans, schaffte es die Ringerstaffel Freiamt, vor dem letzten Kampf bis auf 15:16 an die Willisauer heranzukommen. Es kam zum entscheidenden letzten Kampf zwischen dem Freiämter Yves Müllhaupt und dem Willisauer Jonas Bossert.
Sieg im Ring und nach Punkten
In den letzten Sekunden des Kampfs drehte Yves Müllhaupt auf und sicherte sich wichtige Punkte, die schliesslich den 3:1-Sieg im letzten Kampf und den Sieg des Abends perfekt machten. Trotz diesem Sieg sei die Rollenverteilung vor dem Rückkampf in Willisau am kommenden Samstag unverändert, sagt Freiamt-Ringer Pascal Strebel. «An der Ausgangslage ändert sich nichts. Willisau ist und bleibt Favorit. Sie haben den Druck und wir können nochmal frei aufringen.»