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Finanzausgleich Aargau Leuggern muss wegen Lotto-Millionärin plötzlich einzahlen

Eine Frau hatte 2018 in der Lotterie von Euro Millions 184 Millionen Franken gewonnen. Für die Gemeinde Leuggern bedeutete dies einen ausserordentlichen Steuerertrag von 23.7 Millionen Franken. Die Gemeinde senkte deswegen ihre Steuern um 10 Prozent.

Nun zeigen sich die Auswirkungen auch im kantonalen Finanzausgleich. Leuggern zahlt rund 1.7 Millionen Franken in den Finanzausgleichstopf ein (2021). In diesem Jahr erhielt Leuggern noch 444'000 Franken aus dem Topf. Zofingen im Vergleich ist viel grösser, zahlt aber vergleichsweise «nur» rund eine Million.

Ergänzungsbeiträge für ganz arme Gemeinden

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2019 bewilligte der Regierungsrat 10 Gesuche von Gemeinden, die trotz Finanzausgleichsbeiträgen nicht klar kommen. Sie müssten den Steuerfuss um 25 Prozentpunkte oder mehr anheben, um die Rechnung auszugleichen. Nun sind noch weitere zwei Gesuche auf dem Tisch, teilt der Kanton mit. Im August wird der Regierungsrat darüber befinden.

Wie der Kanton Aargau mitteilt, werden im Jahr 2021 total 93 Millionen Franken verteilt. 138 Gemeinden erhalten Geld, 72 Gemeinde bezahlen Geld (65 Millionen Franken). Der Kanton übernimmt auch einen Teil der Kosten (28 Millionen Franken). Das System sei momentan sehr stabil, heisst es bei der Abteilung Finanzaufsicht der Gemeinden des Kantons Aargau. Meist seien Schwankungen mit steigenden oder sinkenden Steuereinnahmen zu erklären.

Weniger im Topf, wegen Corona-Pandemie?

Da die Beiträge im Dreijahres-Schnitt berechnet werden, zeigen sich die Folgen der Corona-Pandemie erst später. «Das werden die Gemeinden spüren, gerade wenn Steuerbeiträge von juristischen Personen (Firmen) fehlen. Das zeigt sich dann wohl auch beim Finanzausgleich», sagt Jürg Feigenwinter, Leiter Finanzaufsicht Gemeinden beim Kanton Aargau.

Solothurn zahlt neu am meisten

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Auch der Kanton Solothurn hat die genauen Beträge für den Finanzausgleich 2021 publiziert. Die grössten Geldgeber sind dabei Solothurn (3.8 Mio.), Dornach (2.7 Mio.) und Olten (1.9 Mio.). Am meisten Geld erhalten Grenchen (7.2 Mio), Trimbach (5.6 Mio.) und Gerlafingen (4.8 Mio.).

Im Finanzausgleich 2021 ist erstmals auch die Kompensation für die Steuerausfälle nach der Annahme der Steuervorlage (STAF) einberechnet. Diese Beträge sollen die Steuerausfälle durch die tieferen Unternehmenssteuern bei besonders betroffenen Gemeinden abfedern.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 01.07.2020, 6:31 Uhr ; 

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