Vorgeschichte: Der heute 40-jährige Appenzeller Jan Schoch galt lange Zeit als Überflieger in der Derivatbranche. Sein Unternehmen Leonteq wuchs innerhalb von neun Jahren von 4 auf 523 Mitarbeitende. Die «übertrieben forcierte Expansionsstrategie» (Handelszeitung) führte im zweiten Halbjahr 2016 zu Verlusten von 20 Millionen Franken.
Negative Schlagzeilen: Im Geschäftsjahr 2016 brach der Gewinn von Leonteq um drei Viertel ein. Sie hat im ersten Halbjahr 2017 zwar den Sprung zurück in die schwarzen Zahlen geschafft, nachdem das Unternehmen im letzten Semester 2016 rote Zahlen schrieb. Der Gewinn von 1,2 Millionen Franken liegt aber deutlich unter jenem des Vorjahreszeitraums. Ende Juli kündigte Leonteq-Verwaltungsratspräsident und Ex-Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz an, dass er sein Amt auf den nächstmöglichen Zeitpunkt abgeben werde. Vor gut zehn Tagen ist der bisherige Leonteq-Chef Jan Schoch von seinem Posten zurückgetreten.
Aktuelle Entwicklung: Leonteq wollen mit der Versicherungsgesellschaft Mobiliar kooperieren. Die Unternehmen haben eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Dabei sollen «moderne Vorsorgeprodukte» entwickelt werden, die Garantieleistungen und innovative Anlageelemente kombinieren.