Die Finanzkontrolle verrichtet ihre Arbeit üblicherweise abseits des grossen Medienrummels. Sie ist ein unabhängiges Fachorgan und unterstützt die Regierung und den Grossen Rat bei der Finanzaufsicht.
Schlagzeilen schreibt sie nur selten. Ausnahme von dieser Regel: Im vergangenen Jahr deckte die Finanzkontrolle einen Fehler bei den Reisezeit-Entschädigungen der Kantonsparlamentarierinnen und -parlamentarier fest. Geleitet wird die Finanzkontrolle seit 2017 von Thomas Schmid. Stefanie Hablützel hat sich mit ihm über die Tätigkeiten der Finanzkontrolle unterhalten.
SRF News: Thomas Schmid, im Tätigkeitsbericht heisst es, dass die Finanzkontrolle auf vier äusserst bewegte Jahre zurückblickt. Warum waren es so bewegte Jahre?
Thomas Schmid: Im Bericht sieht man, dass wir zusätzlich zu unserer normalen Arbeit weitere Aufträge erhalten haben, bei welchen wir die Regierung oder die Geschäftsprüfungskommission unterstützen. Da hatte es sehr spannende und herausfordernde Sachen mit dabei – zum Beispiel die Therme Vals oder das Sägereiwerk Domat-Ems. Wir haben auch weniger bekannte Sachen gemacht, etwa die Gerichtsreform. Und 2017 hatten wir einen Wechsel beim Leiter der Finanzkontrolle.
Wo war am meisten Geld im Spiel?
Bei der Jahresrechnung – aber das ist vielleicht nicht so spektakulär. Ansonsten waren es die Steuereinnahmen, wo es immer wieder Anpassungen gibt. Auch der nationale Finanzausgleich war ein Thema. Da geht es auch um grosse Beträge.
Bei der Finanzkontrolle arbeiten 14 Personen. Sie verfasst pro Jahr zwischen 70 und 80 Berichte zu verschiedenen Themen. Eine stattliche Zahl. Wie sehr kann die Finanzkontrolle überhaupt in die Tiefe gehen?
Ja, das ist recht viel. Der Zeitaufwand unterscheidet sich immer von Fall zu Fall. Wir schauen jeweils, wo die Risiken sind und bilden Schwerpunkte. Wenn wir die Entschädigung des Grossen Rates als Beispiel nehmen. Dort haben wir festgestellt, dass der Kanton Reisezeit-Entschädigungen nicht richtig deklariert hat. Um das festzustellen, muss man recht in die Tiefe gehen.
Zittern die Ämter, wenn die Finanzkontrolle aufkreuzt?
Wir haben den Anspruch, genau hinzuschauen. Dass die Leute Angst haben vor uns, wollen wir nicht. Müssen sie auch nicht, wenn sie ihre Arbeit recht machen. Wir versuchen, ein offenes Verhältnis zu haben, wo man Themen ansprechen kann. Es ist ein partnerschaftliches Verhältnis. Die Unabhängigkeit ist uns wichtig – wir schauen schon, dass das Verhältnis nicht zu nah ist.
Die Fragen stellte Stefanie Hablützel