«Dynamic Pricing» ist das neue Zauberwort bei der Skiarena Andermatt-Sedrun. Unter diesem Stichwort wird der Preis für das Skiticket jeden Tag neu berechnet, abhängig von verschiedenen Faktoren. Hier spielt der Zeitpunkt der Saison eine Rolle aber auch das Wetter oder der Wochentag. Und je früher man ein Ticket bucht, desto günstiger wird es.
Positive Reaktionen und mehr Gäste
Man habe viele positive Reaktionen erhalten auf die neue Preispolitik, sagt Stefan Kern von der Skiarena Andermatt-Sedrun. «Es braucht eine gewisse Angewöhnungszeit für die Gäste, aber die tieferen Preise werden gut genutzt», sagt Kern. Bis jetzt sei die Saison sehr gut verlaufen, man habe im Vergleich zum letzten Jahr rund 10 Prozent mehr Gäste. Hier seien aber nebst den dynamischen Preisen auch die guten Schneeverhältnisse und die Neugier der Gäste auf die neu eröffneten Anlagen schuld. Und schliesslich sei auch eine Aktion im Januar sehr erfolgreich gewesen, wo die Tageskarte während zehn Tagen für zehn Franken erhältlich war.
Nur Preisreduktionen sind fantasielos und führen nicht zum Erfolg.
Kritik an den neuen Preisen in Andermatt kommt hingegen von anderen Skigebieten, beispielsweise von den Titlis Bergbahnen. Zwar spüre man die Konkurrenz aus Andermatt noch nicht unmittelbar, sagt Geschäftsführer Norbert Patt, man könne bis jetzt ebenfalls einen sehr guten Winter verzeichnen. «Wir haben das Spiel aber bis jetzt bewusst nicht mitgemacht, wir wollen unsere Gäste anders belohnen», sagt Patt. Nur Preissenkungen seien kein Weg zum langfristigen Erfolg.
Kleine Skigebiete unter Druck
Man sei aber nicht der Discounter unter den Skigebieten, sagt Stefan Kern von der Skiarena Andermatt-Sedrun. «Unser Ziel ist es, mehr Gäste ins Skigebiet zu holen, welche selbständig über ihren Preis mitbestimmen können», sagt Kern. «Es geht nicht einfach um tiefere Preise.»
Es wird einen gewissen Schaden hinterlassen. Die Lohn- und Unterhaltskosten bleiben gleich gross und müssen gedeckt werden.
Unter Druck kommen durch die tieferen Preise werden besonders die kleineren Skigebiete. «Wir sind nicht erfreut», sagt Paul Odermatt, Geschäftsführer der Bergbahnen Beckenried-Emmetten AG. Schliesslich würden bei tieferen Preisen die Fixkosten gleich hoch bleiben.
Der Verband «Transportunternehmungen Zentralschweiz», welcher die Skigebiete der Region vereint, beobachtet die Entwicklung vorerst. Die Preispolitik sei Sache der einzelnen Gebiete, sagt Geschäftsführer Adrian Bühlmann. Und er bestätigt, dass kleine Gebiete künftig wohl kämpfen müssen. «Jene Gebiete, die nicht investieren können, werden längerfristig einen schweren Stand haben», sagt Bühlmann.
SRF 1, Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr