Vor einem Jahr war es nur eine Idee - jetzt hat das Projekt bereits konkretere Formen bekommen. Ab 2019 sollen beim ehemaligen evangelischen Tagunszentrum oberhalb von Männedorf Flüchtlinge ambulant behandelt werden. Hinter dem Projekt steht der Trägerverein Boldern, deren Präsidentin Madeleine Strubb Jaccoud ist.
SRF: Was planen Sie konkret?
Madeleine Strub Jaccoud: Wir stellen uns ein Ambulatorium für traumatisierte Flüchtlinge und für vorläufig aufgenommene Flüchtlinge vor. Es soll ein geschützter Garten sein, in dem sie mit Therapien ihrem Trauma begegnen und hoffentlich auch heilen. Dabei arbeiten wir mit dem Ambulatorium für Kriegs- und Folteropfer des Universitätsspital Zürich zusammen. Die Flüchtlinge werden uns zugewiesen und fahren täglich rauf. Sie leben also nicht auf der Boldern.
Wie kamen Sie auf die Idee?
Wir haben ein Projekt gesucht, welches dem Geist der Boldern entspricht. Auf Boldern oben hat es viel Platz und wir haben ja noch das Hotel. Hier herrschen gute Bedingungen, um ein Trauma zu bewältigen. Die Ruhe hilft, das Trauma zu bewältigen. Andererseits hoffen wir, dass wir den Menschen die Möglichkeit geben können, vor Ort mitzuwirken. Zum Beispiel können sie im Hotel mitarbeiten. Vielleicht können wir sogar Lehrstellen anbieten.
Wie reagierten die Nachbarn und die Gemeinde Männedorf?
Mit dem Gemeinderat von Männedorf haben wir das Projekt intensiv besprochen. Sie unterstützen das Projekt mit offenen Armen. Auch von den Nachbarn habe ich bis jetzt nichts Negatives gehört.
Was sind die nächsten Schritte bis zur Eröffnung?
Wir müssen jetzt umbauen, dazu brauchen wir eine Baubewilligung. Und dann müssen wir eine Fremdfinanzierung zusammenstellen. Wir stehen im Gespräch mit dem Kanton, dem Bund und dem Roten Kreuz. Wir alleine können das Projekt nicht stemmen und brauchen eine gute Trägerstruktur. Wenn alles gut läuft, dann eröffnen wir 2019.