«Leicht und spielerisch» werden die Werke im Bündner Kunstmuseum präsentiert, sagt der Co-Museumsdirektor Stephan Kunz. Gezeigt werden 50 Objekte und gegen 100 Zeichnungen.
Vogel- und fischähnliche Objekte
Die Präsentation heisst «Erica Pedretti. Fremd genug». Sie zeigt Stationen im Leben der gebürtigen Tschechin.
Erica Pedretti wurde am 25. Februar 1930 in der ehemaligen Tschechoslowakei geboren.
Mit 15 Jahren musste sie nach dem zweiten Weltkrieg die Stadt Sternbeck, wo sie aufgewachsen war, verlassen. Dank Verwandten in der Schweiz emigrierte sie zuerst nach Zürich.
Später lebte sie vorübergehend in den USA. Heute ist Erica Pedretti in Celerina im Oberengadin zu Hause.
Erica Pedretti ist Mutter von fünf Kindern.
Für die Ausstellung wurde eine eigene Struktur in den Ausstellungsraum im Erweiterungsbau des Kunstmuseums gebaut. Es sei so ein spezieller Rahmen für die fragilen Werke geschaffen worden, sagt der Co-Museumsdirektor, Stephan Kunz.
Malerin und Schriftstellerin
«Ich werde nach dem Krieg Malerin sein. So was kann man nicht werden, nur sein.» Als die vielfach ausgezeichnete Schriftstellerin Erica Pedretti dies 1995 schrieb, war sie 65 Jahre alt und längst auch als Malerin etabliert.
- Als 1970 «Harmloses bitte» und 1973 der Roman «Heiliger Sebastian» erscheinen, wird Erica Pedretti in der öffentlichen Wahrnehmung zur Schriftstellerin. (Zitat: Kunstkritikerin Annelise Zwez, 2017)
- Mit ihren «Flügelwesen» trat Erica Pedretti in den 1970er-Jahren erstmals als bildende Künstlerin an die Öffentlichkeit.
- 1984 erhielt Erica Pedretti den Ingeborg-Bachmann-Preis.
- 2013 wurde sie für ihr Gesamtwerk mit dem Schweizer Literaturpreis ausgezeichnet.
Lange wurde Pedretti entweder als Malerin oder als Schriftstellerin wahrgenommen. Dies obwohl sich das Schaffen durchaus auch mischte. Das Bündner Kunstmuseum fokussiert sich aber auf ihre bildnerischen Künste. «Obwohl sich immer wieder aufschlussreiche Verbindungen und Verschränkungen offenbaren, rückt die Ausstellung im Bündner Kunstmuseum das bildkünstlerische Werk ins Zentrum und zeigt die verschiedenen Aspekte ihres Schaffens», schreibt das Bündner Kunstmuseum auf seiner Internetseite.
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Bild 1 von 4Legende: Im Vordergrund: «grosser Flügel mit Kopf» (1979) zvg/Bündner Kunstmuseum -
Bild 2 von 4Legende: Rechts die Skulptur «Erinnerungen an den Turm von Babel» (2000) - daneben «Objects à suspendere» (1976 - 1979) zvg/Bündner Kunstmuseum
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Bild 3 von 4Legende: Die Skulptur auf dem linken Sockel hat den Namen «Ikarus». Sie wurde 1980 geschaffen. zvg/Bündner Kunstmuseum
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Bild 4 von 4Legende: Werke aus der Zeit 1979 - 1985 zvg/Bündner Kunstmuseum
Erica Pedretti bleibt im Hintergrund
Bei der Gestaltung der Ausstellung hat Pedretti nicht mitgewirkt, Pressetermin geht sie aus dem Weg. Die Künstlerin scheint sich ganz bewusst im Hintergrund zu halten. «Ich habe die Kunst gemacht, nun könnt ihr die Ausstellung machen», habe Erica Pedretti zu Stephan Kunz gesagt.
