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Flughafen Bern-Belp Neue Zuversicht nach dem «Horror-Jahr»

Der Flughafen verlor 2018 Skywork, Ruag, Helvetic-Flüge und seinen Chef. Nun stehen die Zeichen auf Neuanfang.

«Das Grounding der Skywork kann auch eine Grundlage liefern für den zukünftigen Betrieb des Flughafens.» Mit diesen Worten begrüsste Präsident Christian Wasserfallen die Mitglieder der IG Berner Luftverkehr zur Hauptversammlung am Montag.

Von Resignation keine Spur. Zwar habe der Flughafen ein schwieriges Jahr erlebt, doch nun müsse man auf dem Bestehenden aufbauen und Schritt für Schritt vorwärts gehen, auch wenn Belp künftig keine Fluggesellschaft mehr beheimatete.

Das «Annus horribilis» für Bern-Belp

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Der Flughafen wurde im letzten Jahr arg gebeutelt:

  • Im Frühling gab der Rüstungskonzern Ruag bekannt, dass er seine Basis auf dem Flughafen schliesst und 22 Mitarbeitende abzieht.
  • Im Herbst ging die Berner Airline Skywork Konkurs, welche direkt und indirekt für die Hälfte des Umsatzes des Flughafens verantwortlich war.
  • Ende Jahr gab Helvetic Airways bekannt, diesen Sommer vier von sieben Destinationen ab Bern-Belp nicht mehr anzufliegen.
  • Und schliesslich kündigte auch noch Flughafen-Direktor Mathias Gantenbein.

Beat Brechbühl, Präsident des Verwaltungsrates, sprach deshalb vor der IG Berner Luftverkehr vom «Annus horribilis» des Flughafens.

Ähnliche Worte benutzte Flughafen-Präsident Beat Brechbühl: «Der Flughafen ist stabil, wir haben die Kosten gesenkt.» Nun könne man darauf aufbauen, zum Beispiel mit einem Charterbetrieb im Sommer oder vielleicht bald auch wieder mit Städteverbindungen ab Bern.

Wir sind im Überlebensmodus, darauf bauen wir auf.
Autor: Beat Brechbühl VR-Präsident Flughafen Bern

Könnte der Flughafen denn nicht einfach das Bestehende stärken, also Bern als Sitz der Bundesfliegerei, der Rega, für Business-Flüge oder Kleinflugzeuge? «Doch, aber», sagt Beat Brechbühl: Das reiche nicht. Der Flughafen Bern brauche ein gewisses Mass an Verkehr, um rentabel zu sein.

Ist der Flughafen heute schlicht zu gross dimensioniert? «Wir müssen schauen, dass wir mit dieser Infrastruktur über die Runden kommen – wir können sie nicht ändern», so Beat Brechbühl.

Skywork: Gläubiger können Forderungen einreichen

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Im Konkursverfahren rund um Skywork können nun die Gläubiger ihre Forderungen einreichen. Bis Ende Februar haben sie dafür Zeit, wie das Konkursamt Bern-Mittelland mitteilte. Den sogenannten Schuldenruf publiziert das Konkursamt am Mittwoch im Schweizerischen Handelsamtsblatt und im Amtsblatt des Kantons Bern.

Auf der speziell für die Abwicklung des Konkurses eingerichteten Internetseite www.skywork-konkurs.ch gibt es spezifische Informationen für Passagiere, die ihre Forderungen einreichen wollen. Weitere Infos finden diese auf der Internetseite des Bundesamts für Zivilluftfahrt.

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