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Fördergelder für Kultur Gibt es im Aargauer Kuratorium Vetterliwirtschaft oder nicht?

  • «Es riecht nach Vetterliwirschaft», war im Artikel der Aargauer Zeitung vom 25. September zu lesen. Gemeint sind Vorgänge im Aargauer Kuratorium.
  • Das Fachgremium vergibt im Auftrag von Regierungsrat und Parlament Aargauer Förderbeiträge für Kultur (Tanz, Theater, Musik, Bildende Kunst, etc.). Nun gibt es Kritik.
  • Vizepräsident Stephan Diethelm sei Geldgeber und Empfänger, wird moniert. Er sei im Kuratorium und erhalte gleichzeitig Geld für eine eigene Jazz-Konzertreihe.
  • Dem sei nicht so, entgegnet jetzt der Präsident des Kuratoriums bei SRF. Er hatte bisher zu den Vorwürfen nicht Stellung genommen.

Stephan Diethelm ist Fachbereichsleiter Jazz beim Kuratorium. Er selbst organisiert aber auch eine Jazz-Veranstaltungsreihe in Muri. Und diese Konzertreihe erhält Geld vom Kuratorium. «Das geht auf keinen Fall», sagt der Aargauer Schlagzeuger Marco Käppeli in der Zeitung zum Beispiel. Ist das Vetterliwirtschaft oder ganz normal?

Der Präsident des Kuratoriums, Rolf Keller, entgegnet, es gebe keine Doppelrolle. Diethelm sei weder Geldgeber noch Geldnehmer, so Keller im Interview mit SRF. Das Plenum des Kuratoriums vergebe das Geld, also nicht Diethelm alleine. Zudem müsse jemand in den Ausstand treten, wenn ein Fördergesuch ihn betreffe, so Keller. Die Konzertreihe direkt erhalte kein Geld, sondern «Murikultur», die Dachorganisation.

Ständiges Spannungsfeld

Entweder habe man im Kuratorium Adminstrativpersonen, die das Kulturleben nicht kennen. Oder aber wie jetzt Kulturschaffende und damit Kulturkenner, die die Qualität eines Kulturangebots messen können, so Keller weiter. Man befinde sich hier stets in einem Spannungsfeld.

2017 vergab das Kuratorium total Gelder von rund 5.8 Millionen Franken, über 2 Millionen davon in der Sparte Tanz und Theater.

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