Die Idee ist folgende: Rinder, Schafe oder Schweine, die im Baselbiet gezüchtet wurden, sollen in einem regionalen Schlachthof geschlachtet und möglicherweise zu einer regionalen Fleischspezialität verarbeitet werden.
Diese Idee ist Teil eines Förderprogrammes, das die Stadt Basel, der Bund und der Kanton Baselland auf die Beine stellen wollen. Im Baselbiet ist das Projekt jedoch umstritten. Unter den Metzgern im Kanton ist darüber jetzt sogar ein Streit ausgebrochen. Landrätinnen und Landräten sind mit Mails eingedeckt worden.
Ein Theater
Es geht um einen Betrag von 370'000 Franken, den die Landräte bewilligen müssten für das regionale Schlachthaus. Einige Landräte sagen, sie hätten noch selten ein derartiges Theater um einen eher bescheidenen Betrag erlebt.
Dieser Betrag ist nur ein kleiner Teil eines 16-Millionen-Franken-Projekts, das die lokale Landwirtschaft fördern soll. Das regionale Schlachthaus soll eine Alternative sein zur industriellen Grossmetzgerei. Mit kürzeren Wegen für die Tiere.
Jenzer gegen Zimmermann
Für dieses Projekt setzt sich der Arlesheimer Metzger Christoph Jenzer ein: «Ich möchte, dass wir im Baselbiet schlachten können und nicht in Grossschlachthäuser gehen müssen.»
Auf der anderen Seite steht Martin Zimmermann, Präsident des Metzgermeisterverbandes beider Basel. Er glaubt, dass nur wenige Metzger vom regionalen Schlachthof profitieren könnten: «Dieses Projekt würde nur zwei Firmen dienen. Der Staat darf das nicht unterstützen, weil dies eine Marktverzerrung wäre.»
Wer profitiert?
Stimmt nicht, kontert Jenzer: «Ich engagiere mich für einen Schlachthof, an dem sich jeder beteiligen kann, der dort schlachten will.»
Daran wiederum zweifelt Zimmermann. Damit alle den Schlachthof benutzen könnten, müsste dieser grösser sein als geplant: «Der geplante Schlachthof hat eine Mengenbegrenzung.» Im Gesetz stehe nämlich, wie viele Tiere in einem kleinen Schlachthof geschlachtet werden dürfen. Wolle man mehr schlachten, gebe es sofort mehr Auflagen, die erfüllt werden müssten.
Ein Beziehungsstreit
Dass die Baselbieter Parlamentarier nun zugeschüttet werden mit Mails hat womöglich damit zu tun, dass die beiden Metzger Zimmermann und Jenzer ursprünglich den Schlachthof gemeinsam planten. Dann stieg Zimmermann aus. Und wie bei jeder Beziehung, die in Brüche geht, schlagen die Wellen danach hoch.