Politische Bildung erhält an den Basler Schulen einen festen Platz: Ab nächstem Schuljahr wird «Politische Bildung» neu in die Stundentafel aufgenommen. Das Erziehungsdepartement Basel-Stadt informierte am Freitag darüber. Politik wird im 10. und 11. Schuljahr je eine halbe Lektion pro Woche unterrichtet - integriert in das Fach Deutsch und in den Fachbereich Räume, Zeiten, Gesellschaften.
Auf Druck der Basler Jungfreisinnigen
Damit wird eine Forderung der Basler Jungfreisinnigen erfüllt. Sie haben im Juni 2017 ihre Initiative «Ja zu einem Fach Politik» eingereicht. Die Jungfreisinnigen argumentierten, dass im Lehrplan 21 die Chance für ein Fach Politik verpasst worden sei. Mit einem solchen Fach sollte ein gewisses politisches Basiswissens sichergestellt werden.
Basler Regierung war zuerst dagegen
Die Regierung sprach sich im April 2018 jedoch gegen die Initiative aus. Es gäbe noch viele wichtige Themen, die man zusätzlich unterrichten könnte, sagt der Basler Erziehungsdirektor Conradin Cramer. «Die Aufnahmefähigkeit von jungen Menschen ist jedoch nicht unbegrenzt», so Cramer, «deshalb ist es wichtig, dass wir nicht einfach neue Fächer schaffen.» Innerhalb eines bestehenden Faches aber dürfe politische Bildung ein wichtiger Teil sein, das sei klar.
Jungfreisinnige ziehen Initiative zurück
Für Titus Hell, Präsident der Basler Jungfreisinnigen, ist es ein grosser Erfolg, dass politische Bildung nun fest in der Stundentafel verankert wird. «Das zeigt, dass man auch als Jungpartei mit genügend Engagement und Kompromissbereitschaft etwas bewegen kann», sagt Hell. Seine Partei hat darum entschieden, die Politik-Schulfach-Initiative zurückzuziehen.