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Folgen des Sturms Burglind Luzerner Waldbesitzer können nur bedingt auf Unterstützung zählen

Die Einnahmen durch den Verkauf des Holzes machen die Räumungskosten nicht überall wett. Dazu kommt Zeitdruck.

Wer in diesen Tagen im Kanton Luzern auf einem Spaziergang war, musste hier und dort eine Art Hindernislauf bewältigen. Vielerorts liegen noch Baumstämme und Äste auf den Wegen – die Folge des Sturms Burglind, der letzte Woche gewütet hat.

Für die Waldeigentümer ist die grosse Menge an Fallholz eine Herausforderung. Nicht nur wegen der vielen Arbeit, auch finanziell. Denn der Sturm hat im Kanton Luzern so viel Holz geschlagen, wie sonst Waldarbeiter in vier Monaten fällen, so die Bilanz von «Wald Luzern», dem Verband der Waldeigentümer.

Je nach Witterung und Lage wird der Käfer bereits Ende März aktiv.
Autor: Ruedi Gerber Präsident «Wald Luzern»

Verbandspräsident Ruedi Gerber sagt: «Um die Wege möglichst schnell vom Sturmholz befreien zu können, verschieben einige Forstunternehmen nun den regulären Holzschlag.»

Es gehe aber nicht nur darum, Waldwege zu räumen. Auch im restlichen Wald müsse genau hingeschaut werden, weil sonst eine Gefahr drohe, die damals nach dem Sturm Lothar grosse Probleme bereitet habe: der Borkenkäfer. Damit sich dieser nicht ausbreitet, muss das Fallholz weg oder die Stämme müssen entrindet werden.

Mit dieser Arbeit dürfe nicht zu lange gewartet werden, so Ruedi Gerber: «Je nach Witterung und Lage wird der Käfer bereits Ende März aktiv. Also müsste bis dann geräumt sein.» Gerber glaubt aber nicht, dass es alle Waldeigentümer bis dahin schaffen, das Sturmholz zu bearbeiten. Komme dazu, dass das Räumen und Entrinden auch Kosten verursache.

Der Grossteil ist Brennholz

Für viele werde es schwierig, die entstandenen Kosten durch Holzverkäufe wettzumachen. «Vielerorts wurden die Bäume und Äste durch den Sturm Burglind geknickt oder gebrochen. Dieses Holz ist nur noch als Brennholz brauchbar.»

Aufgrund dieser voraussichtlich schlechten Bilanz sucht «Wald Luzern» aktuell zusammen mit dem Kanton und den Gemeinden nach Lösungen, wie Waldeigentümer finanziell unterstützt werden könnten. Allerdings würden in solchen Fällen normalerweise ausschliesslich Schäden an Schutzwäldern vergütet.

Laut Ruedi Gerber bekommen Geschädigte am ehesten Geld, wenn Holz und Bäume auf Waldwegen betroffen sind. Weil dort am ehesten klar sei, dass das Räumen der Allgemeinheit zugute kommt.

Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr

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