Letztes Jahr hat der Kanton Graubünden die Wintersperre der Forcola di Livigno um rund einen Monat verlängert. Zum Ärger der Italiener im Zollfreigebiet: Sie befürchten dadurch Kunden zu verlieren.
Vergangene Woche hat der Gemeindepräsident von Livigno in einer Diskussionsrunde von RSI einen Kompromiss angeboten: In Livigno würde man künftig eine Maut verlangen, wenn der Pass ganzjährig offenbleibt.
Wir wollen nicht auch noch im Winter mehr Verkehr.
Diese Maut hat man im Puschlav schon lange gefordert. Man erhofft sich davon weniger Autofahrer mit dem Ziel Livigno und damit weniger Durchgangsverkehr. Auf den Vorschlag will die Gemeindebehörde von Poschiavo nicht eingehen.
Zudem müsse der Pass erst ausgebaut werden, damit er im Winter befahren werden könne. Es brauche Galerien und Tunnels. Aus Livigno heisst es, diesen Ausbau könne man mit den Einnahmen aus der Maut bezahlen. Gemeindepräsident Alessandro Della Vedova glaubt aber nicht daran, dass dieses Geld ausreicht. Eine Lösung im Streit um die Forcola di Livigno ist nicht in Sicht.