Auf der Solothurner Aare ging am Freitag die Forellen-Saison los. Immer am 16. März dürfen die Fischer wieder Forellen fangen. Vorher ist das verboten, um die Fische zu schonen.
Zwischen Bellach und Luterbach versuchten schätzungsweise 30 Fischer ihr Glück. Auch Niklaus Misteli, Vize-Präsident des Fischereivereins Solothurn und Umgebung, verbrachte den Tag auf seinem Boot.
SRF: Niklaus Misteli, Sie steuern ihr Motorboot und fischen gleichzeitig mit der Rute. Geht das gut?
Niklaus Misteli: Man nennt das «schleipfen». Das heisst, wir ziehen den Köder hinterher. Das ist kein aktives Fischen, sondern ein passives. Wir können einfach fahren und warten, bis einer beisst.
Sie fischen gerade mitten in der Stadt Solothurn. Rund um die Wengibrücke hat es noch andere Boote. Ist die Stadt ein guter Ort zum Fischen?
In der Stadt hat die Aare am meisten Zug. Deshalb hat es hier gute Plätze zum Forellen fischen. Vor allem vor den Brückenpfeilern sind gerne Forellen. Und beim Landhaus.
Sie sind jetzt schon anderthalb Stunden unterwegs, und es hat noch kein Fisch angebissen.
Manchmal kann man einen Tag lang unterwegs sein und hat keinen, der anbeisst. Fischen ist eine Geduldssache. Ich würde sagen, wenn heute 30 Prozent der Fischer eine Forelle fangen, ist das viel. Aber ich fange schon noch eine, man darf den Mut nicht aufgeben!
Ab heute dürfen Sie Forellen fangen auf der Solothurner Aare. Aber noch keine Hechte, die haben Schonzeit bis Ende April.
Ja, wenn ich einen Hecht fange, darf ich ihn nicht nehmen. Den muss ich ins Wasser zurücklassen.
Was machen Sie, wenn Sie keinen Journalisten im Boot haben, der ständig Fragen stellt?
(Lacht). Ganz gemütlich fischen, ohne Stress. Und manchmal vor mich hin träumen. Mich dünkt, Fischen ist ein sehr guter Ausgleich zum Stress im Alltag. Man ist in der Natur, braucht Geduld, braucht Zeit.
Ihr Ziel ist gar nicht, einen Fisch zu fangen?
Doch doch, das schon. Aber es ist nicht so, dass ich am Abend unglücklich bin, wenn ich keinen gefangen habe.