Zum Inhalt springen

Formel E in Bern «Bern soll nicht Provinz werden»

Das Stadtparlament hat nichts zu sagen zum E-Prix in Bern. Viel geredet darüber hat es dennoch.

Anlass für die Debatte im Berner Stadtparlament waren zwei Vorstösse von grüner Seite. Sie verlangten, dass die Stadtregierung die Bewilligung für das geplante Formel-E-Rennen widerruft. Das Rennen soll im Juni 2019 stattfinden. Auf einer Rundstrecke durch das Obstberg- und Kirchenfeld-Quartier fahren die E-Boliden um den Sieg.

Nachhaltig ist so was nicht
Autor: Die SP im Stadtrat

«Bern will Tempo 30 auf seinen Strassen einführen und lässt es gleichzeitig zu, dass die Rennfahrer mit über 200 Stundenkilometern durchs Quartier rasen», kritisierte Luzius Theiler, der den Übungsabbruch gefordert hatte. Das sei geradezu eine Aufforderung zur Raserei.

Untertor- und die Nydeggbrücke werden saniert

Box aufklappen Box zuklappen

Der Berner Stadtrat unterstützt die Sanierung der zwei ältesten Brücken der Stadt Bern, die Untertor- und die Nydeggbrücke. Einen entsprechenden Kredit von 1,4 Millionen Franken segnete das Parlament ab.

Inspektionen haben gezeigt, dass im Fall der Nydeggbrücke das Sandsteinmauerwerk, die Entwässerung und die Pflästerung schadhaft sind.

Bei der Untertorbrücke müssen die Geländeverankerungen und Gewölbeuntersichten repariert werden. Im Zuge der Sanierung sollen auf den Brücken auch Verbesserungen für den Fuss- und Veloverkehr realisiert werden.

Die Arbeiten an der Nydeggbrücke sind ab Ende 2021 geplant, jene an der Untertorbrücke ab 2023.

Kritik kam auch von der SP. Das Rennen könne man nicht als grünen Anlass anpreisen. Da werde haufenweise Infrastruktur herangekarrt und viel Strom verbraucht. «Nachhaltig ist so was nicht.»

Hinter der Stadtregierung standen die Bürgerlichen sowie die Grünliberalen. Das Formel-E-Rennen sei ideal, um Werbung für Bern zu machen und kosten tue es die Stadt auch nichts, sagte Tom Berger von der FDP. «Das Parlament wird nicht mal um Geld angegangen, ergo haben wir auch nichts zu sagen.» Bewilligungsinstanz ist die Stadtregierung.

Das Parlament wird nicht mal um Geld angegangen, ergo haben wir auch nichts zu sagen
Autor: Tom Berger FDP

Man habe abgewogen, ob man diesen Event bewilligen wolle, sagte Stadtpräsident Alec von Graffenried. Bern habe bereits viele Anlässe – Buskers, Fasnacht, Konzerte auf dem Bundesplatz, Zibelemärit, ein Radquer-Rennen etc. Einschränkungen seien da unumgänglich. Man werde jedoch alles daran setzen, den Anlass stadtverträglich durchzuführen. Diesbezüglich habe man den Veranstaltern auch Auflagen gemacht. Eines ist für den Berner Stadtpräsidenten klar. «Bern will nicht Provinz werden.»

Meistgelesene Artikel